Land in Sicht! – oder doch nicht?

| 13. Februar 2013 | 0 Kommentare

Hallo!

Krankheitsbedingt melde ich mich leider jetzt erst wieder. Dafür habe ich aber auch wieder einige nützliche Informationen im Gepäck, die ich eigentlich schon lange teilen wollte. 😉 Stürzen wir uns also wieder einmal wagemutig auf Formalitäten!

In Japan angekommen, kann ich mich erst einmal entspannt zurücklegen, mein Traumland auf mich wirken lassen und genießen.

Wirklich? Na von wegen.

Für mich ging es damit los, dass ich mich bei der Schule registrieren lassen musste. Dies konnte ganz unkompliziert am ersten Tag vor Ort vorgenommen werden: Es wurde nämlich eine Infoveranstaltung angeboten, zu der man schon vorab aufgefordert worden war, ein Passbild und seinen Pass mitzubringen. Diese hat man dann den Lehrern ausgehändigt, noch ein paar Sachen ausgefüllt und unterschrieben und zwei Tage später konnte man seinen Studentenausweis abholen. (Dieser ist vornehmlich interessant für diejenigen, die mit einem Studentenvisum einreisen, welches nämlich seine Gültigkeit verliert, sobald man nicht mehr an einer Schule eingeschrieben ist. Ich wurde bisher noch nicht nach dem Ausweis gefragt und konnte leider auch noch keine Vergünstigungen erhalten, die es aber wohl ab und an bei Eintrittspreisen etc. geben soll.)

Das aller-, aller-, allerwichtigste und absolute MUST-do ist allerdings die Registrierung beim zuständigen Bürgeramt. Nachdem ihr ja bereits am Flughafen eure Alien Registration Card ausgehändigt bekommen habt, müsst ihr damit (und natürlich eurem Pass) bald nach Ankunft euer zuständiges Bürgeramt aufsuchen. (Das richtet sich, wie in Deutschland, nach eurem Wohnort.) Ein paar Tage habt ihr Zeit für diesen Gang, solltet ihn aber besser nicht auf die lange Bank schieben. 😉 Im Bürgeramt läuft es dann so ab, dass ihr euer Anliegen vortragt, dann wird man euch einen entsprechenden Sachbearbeiter zur Seite stellen. Dieser nimmt eure Unterlagen entgegen, fertigt Kopien zur Archivierung an und gibt euch im Gegenzug ein paar Formulare, die ihr ausfüllen müsst. Dabei steht man euch mit Rat und Tat zur Seite. Am einfachsten ist es sicher, wenn ihr jemanden kennt, der Japanisch spricht und euch begleitet. (Dieses Glück hatte ich.) Ansonsten, wurde mir gesagt, sollte man in jeglichen Behörden aber auch mit Englisch zurechtkommen. Das ist aber vermutlich für beide Seiten anstrengender. 😉 So oder so dauert es, bis alles fertig ist, plant also ein bisschen Zeit ein. Bevor ihr wieder nach Deutschland zurückkehrt oder irgendwann innerhalb Japans umzieht, müsst ihr euch hier wieder abmelden und ggf. in einem anderen Amt anmelden. (Wenn man immer nur kurz an einem Ort bleibt und eher ständig umherreist, so wurde mir gesagt, braucht man sich gar nicht anmelden.) Man wird euch außerdem fragen, ob ihr dem nationalen Gesundheitssystem beitreten wollt. Ich vermute, die einzig logische Antwort auf diese Frage ist „nein, danke“, denn schließlich hättet ihr ohne Krankenversicherung ja gar nicht erst das (Working Holiday) Visum bekommen. o.o

Tipp: Service wird in Japan mehr als großgeschrieben. Was das Bürgeramt euch aber nicht abnehmen kann, ist, euren Namen in Katakana zu schreiben. Überlegt euch das also vorher (lasst es, wenn möglich, von einem Japaner überprüfen) und – ganz wichtig – vergesst diese Schreibweise nicht mehr! Solange ihr in Japan seid, werdet ihr unter diesem Namen geführt. (Und nicht erschrecken, manchmal entstehen dabei die wildesten Dinger, da alles den japanischen Silben angepasst werden muss.)

In meinem Fall musste ich baldmöglich auch noch zu dem Vermieter meines guest houses, um mich belehren zu lassen, was ich hier alles tun darf und was nicht. Alles durchweg logische Dinge, aber ich musste eben auch hier nochmal ein paar Unterschriften leisten. Das etwa 45minütige Gespräch fand komplett auf Englisch statt, wobei der für dieses Haus zuständige Manager auch sehr gut Englisch spricht – das ist sicher nicht der Normalfall. Ich habe außerdem Quittungen über meine Mietzahlung und die Kaution bekommen. Je nachdem, wie und wo ihr wohnt, wird euch so ein Termin vielleicht auch bevorstehen, darauf wird man euch aber spätestens bei Einzug hinweisen.

Etwas, woran man vielleicht nicht denkt oder auch nicht denken will, ist die Frage: Was passiert eigentlich im Notfall? Natürlich habt ihr in der Schule, so ihr eine besucht, beim Vermieter und auch beim Bürgeramt wenigstens einen Notfallkontakt in Deutschland angegeben. Aber was kann der tun, wenn es zu einer Naturkatastrophe oder Ähnlichem während eures Aufenthaltes in Japan kommen sollte? Genau – nicht viel. Um für den Fall der Fälle etwas mehr vorzubeugen, gibt es die Möglichkeit, sich beim Auswärtigen Amt in eine Krisenvorsorgeliste eintragen zu lassen (http://www.japan.diplo.de/Vertretung/japan/de/03-Konsularisches-Recht-und-Visa/Deutschenliste.html). Die Registrierung ist freiwillig, ich würde es aber wirklich empfehlen: Sollte es zu einer Ausnahmesituation kommen, was natürlich niemand hoffen will, weiß die deutsche Botschaft in eurer Nähe, dass ihr da seid und man euch vielleicht helfen muss. Entsprechend werden dann Schritte eingeleitet und Kontakt aufgenommen. Die Registrierung verläuft komplett online und dauert nur wenige Minute, die meiner Meinung nach gut investiert sind.

Tipp: Natürlich kann man sich nicht nur für Japan in solche Listen eintragen lassen. Außerdem können auch „normale“ Urlauber von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Im eigenen Interesse sollte man die Angaben immer aktuell halten!

Jetzt kommen wir zu etwas Schönem – dem Handykauf! ^^ Schaltet man, frisch in Japan gelandet, sein Handy an, in der festen Überzeugung, den Lieben daheim von der sicheren Landung berichten zu können, werden die meisten wohl erst einmal enttäuscht werden. Das Handy funktioniert nämlich nicht mehr. Meines gibt hier in Japan immerhin noch einen ganz passablen Wecker ab. Bei meinen Mitschülern habe ich herausgefunden, dass nur neuere iPhones und BlackBerrys noch funktionstüchtig sind. (Was genau das Problem ist, verstehe ich nicht, aber sehr handykompatibel ist dieses Land wahrlich nicht. Man kann sich aber theoretisch vorher bei seinem Anbieter erkundigen, dann bleibt einem manch eine Überraschung erspart. ^^°) Entsprechend habe ich mir in meiner ersten Woche hier ein Handy zugelegt. Es handelt sich um ein einfaches prepaid-Handy, mit dem ich telefonieren und SMS sowie E-Mails schreiben kann, und ich habe es sehr gern. In Deutschland wird es allerdings nicht mehr funktionieren. 😀 Zum Handykauf selbst hat Julie schon mal einen sehr schönen Artikel geschrieben („Ein Handy kaufen in Japan“). Wenn ihr möchtet, dass ich auch nochmal auf ein paar (weitere) Aspekte eingehe (Möglichkeiten, Kosten etc.), schreibt mir das bitte in einem Kommentar oder per Mail, dann poste ich dazu noch separat etwas. Ansonsten würde ich es hierbei belassen. 🙂

Je nach Bedarf kann es sich außerdem lohnen, eine Monatskarte für öffentliche Verkehrsmittel zu kaufen. Wie das genau funktioniert, werde ich euch auch in einem der nächsten Posts erzählen.

Eins noch zum Schluss: In Japan herrscht für Ausländer Passpflicht! Das heißt ihr müsst euren Reisepass immer bei euch tragen, um ihn bei einer möglichen Kontrolle vorzeigen zu können. Ich weiß nicht, was es für Konsequenzen hat, ihn nicht mit sich zu führen und damit erwischt zu werden, möchte es aber auch lieber nicht herausfinden.

Tipp: Wenn man auf eines im Ausland aufpassen möchte, dann ist es der Reisepass. Wer auf Nummer sicher gehen will, ist vermutlich gut beraten, eine Kopie des Passes anzufertigen und zu Hause sicher zu verwahren – sollte es zum Schlimmsten kommen, hat man es damit sicher leichter, als komplett ohne alles dazustehen!

Und wer bei so viel Orga-Kram jetzt doch keine Lust mehr auf Japan hat, dem empfehle ich „Hand gegen Koje“ – work and travel auf der deutschen Hallig Hooge (http://www.spiegel.de/reise/deutschland/ehrenamtliches-ferienprojekt-hand-gegen-koje-auf-hallig-hooge-a-882332.html). Da kennt man wenigstens die Sprache. 😉

Aus aktuellem Anlass und weil es mich doch sehr beschäftigt, möchte ich gerne noch kurz auf Nordkorea eingehen. Wie ihr sicher mitbekommen habt, hat Kim Jong Un gestern eine Atombombe getestet – die Erschütterung der Explosion war auch in Tokyo zu spüren. Es fühlte sich an wie ein normales kleines Erdbeben, von denen es hier immer mal wieder eines gibt. Später hieß es dann, dass genau zu der Zeit dieser Test in Nordkorea gelaufen ist, es also kein normales Beben war. Das fand ich schon gruselig. Gestern Abend haben sich die Nachrichten auch ausschließlich mit dieser Thematik beschäftigt, heute ging es schon wieder. Den Japanern und den übrigen Leuten in meiner Umgebung merkt man sonst nichts weiter an, aber als es heute Nachmittag kurz gewackelt hat, war mein erster Gedanke wirklich „bitte nicht nochmal“. Man darf wohl gespannt sein, wie sich diese Krise entwickelt…

Tags: ,

Kategorie: Allgemein, Katharinas Reiseblog

Über den Autor ()

Kommentare (0)

Trackback URL | Comments RSS Feed

  1. Anonymous sagt:

    Schreib mal bitte mehr! 🙂

  2. Johannes sagt:

    Hallo Katharina,
    ich wäre dafür dass du noch weitere Aspekte wegen Handy in Japan postest, wenn es dir nichts ausmacht 🙂

    Viele Grüße
    Johannes

    • Katharina sagt:

      Alles klar! Dann wird der nächste Post sich noch einmal um das Thema Handy drehen.
      Danke für das Feedback! 🙂

      • Stefanie sagt:

        Huhu Katharina,

        interessant wäre auch das Thema Handy mit Internet, bzw. Smartphone … ist das als Work & Traveller überhaupt möglich?

        Vielen Dank schonmal im voraus 🙂
        – Stef

        • Katharina sagt:

          Hallo!
          Mit dem Theme Internethandys kenne ich mich leider noch nicht so im Detail aus, da ich selbst das eigentlich nicht nutze (nicht mal in Deutschland ^^). Ich werde mich aber schlau machen und dann generell mal etwas zu Internet in Japan posten. Bitte hab noch etwas Geduld. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert