Musik in Japan

J – Pop und J – Rock sind schon längst im Westen als populäre Musikrichtungen bekannt. Für Japan-Fans sind die Songs der japanischen Charts und die Lieder aus ihren Lieblingsanimes fester Bestandteil ihrer Musik – Mediathek. Für diejenigen, die sich für enspannende Klänge interessieren, sind die Musik und der Gesang der buddhistischen “Zen” Meditation Balsam für die Seele. Auch die traditionell japanische Musik und die besonderen Klänge, die von speziell japanischen Instrumenten erzeugt werden stellen eine interessante Form der Musik dar.

J – Pop / J – Rock

Die Musikrichtungen aus Japan, die im Westen am meisten bekannt sind, bleiben die Stile des bunten J – Pop und des schrillen J – Rock. Berühmte Bands aus Japan, wie AKB48 oder Gackt füllen längst die Konzerthallen in Nordamerika und Europa, sogar in Deutschland. Bekannt sind sie meist aus den japanischen Drama und Soap Serien, sowie aus beliebten Animes, wie Death Note, Dragenball oder One Piece.

J – Pop

Der Japan Pop, den wir von Bands, wie AKB48 oder der Künstlerin Ayumi Hamasaki kennen, ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Musikkultur in Japan. Der Begriff J-Pop bezeichnet heute die gesamte aus Japan kommende Popmusik. Entwickelt hat er sich bereits in den 1930er Jahren und er wurde in den 1950 und 1960er Jahren von westlichen Jazzkünstlern, wie Louis Armstrong beeinflusst. Während der nächsten 50 Jahre veränderte sich die japanische Musikwelt deutlich. Neue Musikstile begeisterten die Menschen und der J-Pop brachte die ersten japanischen Idols, oder japanische Popstars hervor. Eine populäre Idol Gruppe in den 1980er Jahren war der Onyanko Club, der ein wenig an das heutige AKB48 erinnert. Die nächsten 20 Jahre prägten den J-Pop und durch neue Idols, wie Hikaru Utada und Ayumi Hamasaki erlangte die Musikrichtung ebenfalls Prominenz außerhalb Japans. Heute sind es vor allem Animes und Videospiele, die verschiedene J-Pop Hits weltweit berühmt machen. So sang Hikaro Utada zum Beispiel den Song “Simple and Clean” für das Playstation 2 Spiel Kingdom Hearts, der international bekannt wurde. Populäre J-Pop Künstler zur Zeit sind unter anderem AKB48, May J. oder Crystal Kay.

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J – Rock

Unter J-Rock ist allgemein Rockmusik zu verstehen, die in Japan oder von japanischen Künstlern produziert ist. Parallel zum J-Pop entwickelte sich die Musikrichtung des J-Rock. Obwohl es viele Bands gibt, deren Musik hauptsächlich unter das Genre Rock fällt, so gibt es auch viele Überschneidungen von J-Pop Künstlern, die mit vereinzelten Liedern Musik in Richtung J-Rock produzieren. Bekannte Bands, wie Gackt, The Gazette oder Maximum the Hormone haben Lieder zu bekannten Animeserien veröffentlicht, zahlreiche Alben verkauft und füllen Konzerthallen weltweit. Aus dem J-Rock, aber auch dem J-Pop Genre entwickelte sich darüber hinaus auch noch eine weitere Musikrichtung, die man als “Visual Kei” bezeichnet. Bekannt geworden sind die subkulturellen Musiker vor allem durch ihre aufwendigen Outfits. Die Kostüme der Musiker sind vor allem von Stilen, wie Gothik oder Glam Rock inspiriert und finden in den Fangemeinden zahlreiche Nachahmer. Populäre Visual Kei Bands sind zum Beispiel Dir En Grey oder X Japan.

Klassische Musik in Japan

In Japan wird die klassische Musik von Komponisten, wie Mozart, Telemann, Tschaikovski, Beethoven und vielen anderen sehr geschätzt. Somit gibt es in Japan ebenfalls Musikhochschulen, Orchester und talentierte Musiker, die sich der Klassik widmen. Während die klassische Musik aus Europa in Japan sehr beliebt ist, hat das Land auch eigene Komponisten, wie Ikuma Dan oder Satoshi Yagisawa hervorgebracht. Ein weiterer bekannter Name ist Joe Hisaishi, der unter anderem die Musik für zahlreiche Ghibli Filme komponiert hat.

Traditionell japanische Musik

Die traditionelle Musik aus Japan zeichnet sich vorallem durch Saiteninstrumente, sowie den durchdringenden Klang der Trommeln aus. Neben buddhistischen Gesängen (Shomyo) ist vor allem die von chinesischen Klängen inspirierte Gagaku Stilrichtung ein wichtiger Punkt in der japanischen Musikgeschichte. Als Gagaku, das auf Deutsch “elegant” bedeutet, bezeichnet man eine Musikart, die bereits seit dem 9. Jahrhundert an japanischen Höfen gespielt wurde. Ihr Klang zeichnet sich durch Flöten- und Saiteninstrumente aus, aber auch Fasstrommeln spielen eine wichtige Rolle. So wurden zum Beispiel verschiedenartige Musikstücke zur Begleitung des traditionellen No – Theaters entwickelt, um die Dramatik des Gespielten zu untermalen.

Zen – Musik und entspannende Klänge

Die japansche Meditations- oder Zen Musik hat auch bei uns große Beliebtheit erreicht. Aufgrund der leisen Flötenmusik, den zart gezupften Saiten und einem sehr langsamen, sowie ruhigen Rhythmus, empfinden wir die Klänge als entspannend. Sie dient zur Unterstützung der Zen – Meditation und soll daher wenig aufregend, sondern beruhigend wirken. Diese Art von Musik finden wir bei uns oft in Spa – Zentren, bei Massagen oder anderen Beauty – Behandlungen, da sie den Gästen eine ruhige Atmosphäre bieten. Aber auch zuhause kann sich die Zen – Musik wohlig und entspannend auswirken. Daher gibt es sie auf zahlreichen Tonträgern, aber auch auf Musikplattformen im Internet oder zum selbst komponieren in verschiedenen Musik-Entspannungs-Applications zu finden.

Kommentare (1)

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  1. Dr. Johann-Georg Blomeyer sagt:

    Japan ist ein Land mit einem einzigartigen Flair, mit einem unaussprechlichen Sinn für Schönheit und Harmonie und gutem gesunden Essen.
    Besonders eindrucksvoll ist die Öffnung zur europäischen Musik, deren Hauptgründer Johann Sebastian Bach ist.
    Mich interessieren die japanischen Musikhochschulen und ihre Adressen. Für Hinweise an geblomeyer@gmail.com bin ich dankbar.

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