Japan Natur & Wildlife

Japan ist ein wunderschönes Land, vor allem wenn man hinaus in die Natur geht. Vulkane, heiße Schwefelquellen, Traumstrände mit Surfwellen – wer hätte gedacht, dass Japan so vielseitig ist? Bei eurem Japan Aufenthalt solltet ihr euch also auf keinen Fall Japans Natur Highlights entgehen lassen!

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Geografie

Der Inselstaat Japan befindet sich vor der Ostküste Asiens und ist komplett von Meer umgeben. Die über 6000 Inseln, die zu Japan gehören erstrecken sich von Nord nach Süd, weshalb die verschiedenen Inseln ein recht unterschiedliches Klima, sowie sich unterscheidende Pflanzen- und Tierarten bieten. Durch die Lage auf einer Schnittstelle vier architektonischer Platten sind Erdbeben in Japan keine Seltenheit. Vor allem leichtere Erdbeben gehören hier bereits zur Tagesordnung und für größere Erdbeben ist die japanische Bevölkerung durch die vielen Übungen in den Schulen und Arbeitsplätzen gut vorbereitet.

Jahreszeiten

In Japan gibt es, wie bei uns, vier Jahreszeiten, die sich vom Wetter und Klima her sehr unterscheiden. Selbst der Winter kehrt auf allen japanischen Inseln ein. Während im Norden auf Hokkaido oft viel Schnee liegt, ist es auf der Südinsel Kyushu meist etwas milder. Dies ist auch der Ort, an dem es am ehesten wieder Frühling wird. Dementsprechend findet das berühmte Kirschblütenfest (hanami) im Süden etwas früher statt. Der japanische Sommer ist im ganzen Land sehr heiß und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, was wir nicht so sehr gewöhnt sind. Aufgrund des Klimas ist dies auch die Jahreszeit des Regens. Es ist zwar warm, jedoch gibt es oft monsunartige Niederschläge und Gewitter, die aber meistens schnell wieder vorbei gehen. Im Sommer werden dennoch viele Feste gefeiert, zu denen sich die Menschen in Parks oder an Schreinen und Tempeln versammeln, um dort an den vielen Ständen traditionell japanisches Essen zu kosten. Abends gibt es oft Feuerwerke (hanabi) und im Juli finden die traditionellen O-bon Tänze statt. Der Herbst in Japan bietet eine ganz besondere Atmosphäre. Die Färbung der Blätter , besonders die der Ahornbäume ist das Highlight und ein absolutes must see in dieser Jahreszeit.

Tipp: Kyoto ist ein ganz besonderes Reiseziel, wenn du die Blätterpracht des Herbstes bestaunen möchtest.

Tiere und Pflanzen in Japan

Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, erwartet dich in Japan eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt, die sich von Deutschland sehr unterscheidet. Möglicherweise hast du durch Dokumentationen und Filme bereits einen Eindruck von der Vielfahlt der japanischen Natur bekommen. Besonders spannend wird es dann, all diese Dinge auch endlich in der Realität erfahren zu dürfen. Damit du weißt, worum es sich bei den verschiedenen Tier- und Pflanzenarten handelt, haben wir hier einige für dich beschrieben.

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 Tiere

Japans Landesfläche ist relativ klein, bietet jedoch genug Raum für eine reiche Artenvielfalt von Vögeln, Säugetieren, Insekten und Meerestieren. Eines der Tiere, dem du im Sommer auf jeden Fall begegnen wirst ist die Zikade. Die Singzikade verbreitet den Sommer über ihre Töne und Gesänge, die je nach Art anders klingen. Tiere, die du vor allem in der Stadt Nara auf der Hauptinsel Hunshu vorfinden wirst, sind Hirsche und Rehe. In Nara leben über 1000 dieser Tiere, mitten in der Stadt, da sie dort als heilig angesehen werden. Desweiteren findest du sie auch auf der kleinen Miyajima Insel, die südwestlich von Hiroshima vor der Küste Honshus liegt. Ebenfalls auf Miyajima zu finden sind die berühmten Japanmakaken, eine rotgesichtige Affenart. Eine Besonderheit dieser Affen ist, dass sie sich im Winter in heißen Quellen, den Onsen, baden. Natürlich gibt es in Japan auch domestizierte Katzen und Hunde. Während man auf den Straßen oft eine Katzenrasse mit einem kurzen Schwanz beobachten kann, findet man in japanischen Wohnungen und den vielen Katzencafés ganz verschiedene Katzenarten. Eine für Japan berühmte Hunderasse ist der Shiba – Inu. Neben dem Akita – Inu ist der Shiba der häufigste treue Begleiter der Japaner. Der berühmteste Akita ist jedoch der Hund Hachiko, der auch nach dem Tod seines Besitzers noch jeden Tag an der Bahnstation Shibuya auf ihn wartete. Heute befindet sich dort das Hachiko Denkmal, das zu einem beliebten Treffpunkt geworden ist.

Auf Hokkaido ist es zudem der asiatische Schwarzbär vertreten. Auf Honshu, Shikoku und Kyushu findet man die japanische Serau Ziege, sowie den japanischen Nationalvogel, den Buntfasan. Oft wirst du ebenfalls Schildkröten und Koi Karpfen in Seen oder Teichen vorfinden, wie zum Beispiel im Ohori-Koen Park in Fukuoka.

Pflanzen

Aufgrund des teilweise subtropischen Klimas bietet Japan eine große Pflanzenvielfalt, die aus riesigen waldbedeckten Bergen und Hügeln, sowie aus Wasserpflanzen und vielen Blumenarten besteht. Eine Besonderheit, die man in Deutschland eher nicht zu sehen bekommt, ist der Bambuswald, in dem viele Bambuspflanzen hoch und dicht besiedelt stehen. Die vielen Seen und Teiche in Parks oder Tempelanlagen sind oft mit Seerosen bedeckt. In Beppu findet man zum Beispiel Seerosenblätter, die so groß und stabil sind, dass ein kleines Kind sich auf sie stellen kann. Wie oben bereits erwähnt, ist der japanische Ahornbaum eine weit verbreitete Baumart in Japan, die oft die Umgebungen der Schreine und Tempel ziert. Besonders im Herbst verfärben sich die Blätter des Ahornbaumes in ihre rot- orangenen Töne und entfalten somit ihre volle Pracht. Japans Landschaft ist natürlich ebenfalls von den vielen Reisfeldern geprägt, die sich fein grünlich über weite Gebiete erstrecken . Neben Reis werden auch noch Atzukibohnen, sowie Rettich, Tee und Ingwer angebaut. Eine für uns vielleicht etwas ungewöhnliche Art der Landwirtschaft ist der Anbau von Seetang (nori), welcher für Japans Küche essentiell und für seine Wirtschaft enorm wichtig ist.

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Natur und Geografie in Japan – Inselguide

Wie oben bereits beschrieben, unterscheiden sich die japanischen Inseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu aufgrund ihrer Lage in Klima, sowie Flora und Fauna. Wir haben hier einen kleinen Insel- Guide für dich vorbereitet, der dir ein paar Fakten über die vier japanischen Hauptinseln, sowie die Inselgruppe Okinawa verraten wird.

Hokkaido

Die nördlichste der vier japanischen Hauptinseln ist zugleich die siebtgrößte Insel der Welt. Bekannt ist die Insel vor allem durch seine großen und naturbelassenen Nationalparks, die ein beliebtes Ausflugsziel für Japaner und Touristen darstellen. Die größte Stadt auf Hokkaido ist Sapporo; der Name mag dir auch von der gleichnamigen Biersorte bekannt vorkommen, die hier gebraut wird. Im Frühling und im Sommer gibt es große Blumenfelder zu bestaunen. Weitere denkbare Ausflugsziele wären der Zoo in Asahikawa, der Toya See, der in der Nähe des noch aktiven Vulkans Usu liegt oder die kleinen Inseln Rebun und Reshiri. Im Winter ist Hokkaido aufgrund des hohen Schneefalls und des kalten Wetters der ideale Ort, um Ski zu fahren. Ein bekanntes Skigebiet in der Nähe von Sapporo ist, zum Beispiel, das Tomamu Ski Resort. Hier kann man neben Skifahren auch Schlittschuhlaufen und ein Iglu Dorf besuchen. Im Februar findet in Sapporo das alljährliche Winterfest statt, währrenddessen über die Stadt verteilt Eisskulpturen zur Besichtigung ausgestellt werden. Ein weiteres Erlebnis auf der Nordinsel Japans sind die heißen Quellen von Noboribetsu. Hier kann man neben dem Baden, oder auch während des badens, in den Onsen ebenfalls eine naturbelassene Landschaft bestaunen. Andere Sehenswürdigkeiten sind darüber hinaus die Kraniche im Kushiro Nationalpark, Wale- und Dolphin – Watching vor der Küste Hokkaidos und die im 19. Jahrhundert erbaute russisch- orthodoxe Kirche in Hakodate.

Honshu

Die japanische ‘Hauptinsel’ Honshu ist aufgrund der vielen historischen Städte, wie Tokyo, Kyoto und Hiroshima sicherlich der von Touristen am meisten besuchte Ort. Wenn du einen Überblick über Japans Kultur und die japanische Lebensweise bekommen möchtest, ist Honshu in der Tat das perfekte Ziel für deine Reise. Die größte der japanischen Inseln hat eine große Vielfalt von Ausflugszielen und Aktivitäten zu bieten. Neben den berühmten Städten, zu denen auch Osaka, Nara und Nagoya gehören, gibt es auf Honshu ebenfalls viele Naturhighlights zu entdecken. Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten aus dem Bereich Natur ist in Honshu natürlich der Fuji-san. Japans höchster Berg befindet sich im westlich von Tokyo gelegenen Fuji-Hakone-Izu Nationalpark. Ein Besuch hier lohnt sich nicht nur, um den schüchternen Fuji-san zu sehen, sondern auch aufgrund der historischen Stadt Hakone, sowie den fünf Seen und den Shiraito Wasserfällen. Ein weiterer Nationalpark auf der Hauptinsel befindet sich nördlich von Tokyo. Der Nikko National Park bietet zum einen große Schrein- und Tempelanlagen, die in atemberaubende Natur eingebettet sind. Nikko mit seinen vielen Wander- und Pilgerwegen ist definitiv ein passendes Ausflugsziel für Naturbegeisterte. Für Bergsteiger empfehlen sich die japanischen Alpen, die im Zentrum der Insel zu finden sind. Bestehend aus drei Gebirgen bieten sie einige Möglichkeiten zum Wandern und Bergsteigen, sowie der Übernachtung in einer japanischen Berghütte. Eine Mischung aus Natur, Tradition und japanischem Kleinstadtleben findet man in Kamakura. Hier gibt es die berühmte, große Buddha Statue aus Bronze zu bestaunen. Darüber hinaus findet man in Kamakura einen Japans beliebtester Strände, den Yuigahama Strand, sowie bis zu zehn wichtiger Tempel und Schreine.

Shikoku

Möglicherweise ein wenig unscheinbarer als die anderen Inseln, jedoch nicht weniger sehenswert, ist die kleinste japanische Insel Shikoku. Gelegen im Süden der Hauptinsel Honshu und östlich von Kyushu, sammelt sich in Shikoku das Beste aus den Welten der Moderne und der Tradition. Berühmt für den 88-Tempel Pilgerpfad, ist auch Shikoku ein interessantes Ziel für Wanderbegeisterte, die Japan zu Fuß erleben möchten. Diese Pilgerreise bringt dich zu 88 verschiedenen Tempeln, solltest du die ganze Strecke von über 1000 Kilometern zurücklegen. Eine weitere Attraktion für besonders aktive Reisende ist die Brückenfahrradroute, über die man von Shikoku bis nach Honshu hinüber radeln kann. Die Shimanami Kaido Brücke führt den Fahrradfahrer über viele kleine Inseln von Imabari bis nach Onomichi auf der Hauptinsel Honshu. Ein Weg ist ca. 60 km lang, wer wieder zurück möchte, muss das Ganze noch einmal zurück radeln. Entspannen kann man sich dann in einem von Japans ältesten Onsen, dem Dogo Onsen in Matsuyama. Außerhalb der Stadtregionen befinden sich Shikokus Berge, Flüsse und weite Flächen unberührter Natur. Auch vor der Küste der kleinsten der vier japanischen Hauptinseln ist Wale Watching möglich. Zudem bieten die Korallenriffe vor Shikoku eine spannende Tauchlandschaft.

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Kyushu

Im Süden Japans befindet sich die vierte Hauptinsel – Kyushu. Die Südinsel ist berühmt für seine Naturschönheit. Atemberaubende Küsten, Strände, sowie teilweise aktive Vulkane lassen das Reiseherz höher schlagen. Ein Highlight in Kyushu ist auf jeden Fall die kleine Insel Nokonoshima, die vor der Küste Fukuokas liegt. Die als ‘Blumeninsel’ bekannte mini Insel ist leicht mit der Fähre zu erreichen und bietet entspannte Wanderrouten durch teilweise unberührte japanische Naturvielfalt. Hier gibt es verschiedene Insektenarten zu bestaunen, sowie den Blumenpark auf dem Gipfel des Hügels, den man hinauf wandert. Weiter entspannen kann man sich an einem kleinen Sandstrand, der einen tollen Blick auf Fukuokas Skyline bietet. Wenige Stunden von Fukuoka entfernt befindet sich Beppu, oder auch ‘Die Hölle Japans’. Beppu ist ein besonderes Reiseziel, nicht nur aufgrund seiner Onsen und Spa Möglichkeiten, sondern auch wegen seiner farbigen Quellen und Geysire, die es zu besichtigen gibt. Auch auf Kyushu kann man Bergwandern. Nämlich im Kirishima- Yaku Nationalpark, im südlichen Teil der Insel. Hier gibt es vor allem aktive und inaktive Vulkane zu bestaunen. Außerdem kann auf den vielen Routen lange und ausgiebig gewandert werden. Ganz in der Nähe liegt die Insel Yakushima, ein UNESCO Weltnaturerbe aufgrund seiner reichen Pflanzenvielfalt. Eine Besonderheit auf Yakushima sind die alten Zedern (yaku- yugi), welche die Insel schon seit Jahrhunderten bevölkern. ‘Jamon-Sugi’ ist die älteste der Tannen und damit definitiv ein Must See. Weitere Sehenswürdigkeiten auf Yakushima sind die Schildkröten, die während des Frühlings und Sommers ihre Eier am Strand ablegen, sowie zahlreiche Onsen und Wanderwege. Die mystischen Wälder der Insel dienten als Vorlage für die Welt von ‘Prinzessin Mononoke’ im gleichnamigen Anime des japanischen Produktionshauses Ghibli. Zwischen den vielen Ästen und moosüberzogenen Steinen findet man kaum menschenscheue Affen und Rehe.

Okinawa

Die Präfektur Okinawa beinhaltet drei Inselgruppen im Süden der japanischen Hauptinseln. Neben den Miyako und den Yaeyama Inseln, gibt es auch die Okinawa Inseln, welche für ihre schönen Sandstrände bekannt sind. Das subtropische Klima sorgt hier für Urlaubsfeeling, auch während des Winters. Sollte es dir in den nördlich gelegeneren Teilen Japans zu kalt werden, könntest du einen Ausflug nach Okinawa planen, wo es selbst im Winter noch bis zu 20°C werden kann. Für Naturliebhaber ist Okinawa ganz besonders interessant, da es neben den traumhaften Stränden auch noch Wälder, Flüsse und weitere Naturspektakel zu bieten hat. Im Yanbaru – Wald, zum Beispiel, findet man zahlreiche Arten exotischer Tiere und Pflanzen, von denen manche sogar nur hier beheimatet sind. Auch das Meer bietet aufgrund seiner Klarheit, sowie seinen Korallenriffen und Fischschwärmen eine Traumkulisse für Taucher. Darüber hinaus werden in Okinawa auch noch andere Wasser- und Strandaktivitäten angeboten. Zum Beispiel sind Jetski und Kajak fahren sehr beliebte Sportarten. Letzteres ist auch auf dem Hija Fluss möglich. Entlang des Hijas befindet sich ebenfalls ein Hiking Trail, der zum Wandern und Spazieren einlädt. Möglicherweise triffst du dabei auf das alljährlich Kappa Festival, bei dem mit Spiel und Musik der Flussgott geehrt wird. Weitere Sehenswürdigkeiten in Okinawa sind zum Beispiel der Mariyudu Wasserfall, sowie die Manzamo Klippen, die eine wundervolle Aussicht auf das Meer bieten.

Die Inselgruppe ist aber nicht nur aufgrund seiner Natur ein beliebtes Reiseziel. Viele Menschen aus aller Welt reisen nach Okinawa, um in einem der luxuriösen Ferienresorts zu entspannen. Hier gibt es neben Wellness und Strandspaziergängen die verschiedensten Angebote für Outdoor Aktivitäten. Okinawa bietet dem Reisenden eine bunte Mischung aus Entspannung, Outdoor Fun und einzigartiger Natur, was die Reise sicherlich sehr lohnenswert macht.

Von hier aus gibt es auch die Möglichkeit die anderen Inselgruppen der Präfektur Okinawa zu besuchen. Dies ist allerdings oft nur per Flugzeug möglich. Möchtest du zum Beispiel auf die Yaeyama Inseln reisen, müsstest du zuerst den Flughafen auf der Ishigaki Insel ansteuern, welche die größte der Yaeyama Inseln ist. Von dort aus kannst du dann mit der Fähre auf die umliegenden, kleineren Inseln, wie Kuro oder Kohama reisen.

Kommentare (2)

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  1. 10 Gründe für Work and Travel in Japan - Work and Travel Japan | 15. Januar 2016
  1. Simone sagt:

    Wow, das ist eine tolle und sehr hilfreiche Übersicht – danke! Viele Grüße aus Hessen Simone

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