Ein Handy kaufen in Japan
Ein Handy ( jap. Keitai けいたい ) ist eine lohnende Investition für alle, die etwas mehr Zeit in Japan verbringen. Obwohl ich persönlich zuerst der Meinung war, dass ich keines brauchen würde, habe ich mir letzte Woche ein sehr einfaches aber dennoch gutes Handy gekauft und bin sehr glücklich über meine Entscheidung!
Warum lohnt sich ein Handy?
Hier in Japan trifft man wahnsinnig viele neue Leute, daruner natürlich auch Japaner und wenn man diese Kontakte aufrecht erhalten möchte, ist ein Handy sehr nützlich. Natürlich ist man auch gut über facebook vernetzt, wenn man jedoch viel unterwegs ist und nicht überall eine Verbindung ins Internet hat, ist ein Handy gut, um sich spontan zu verabreden. Ich persönlich nutze es fast rund um die Uhr, seitdem ich es habe.
Wie kommt man an ein Handy?
Wie in Deutschland gibt es auch in Japan verschiedene Mobilfunk-Anbieter. Ich bin zu Softbank gegangen und das hatte auch einen bestimmten Grund: In manchen der Softbank-Läden reicht ein Pass völlig aus, um ein Handy kaufen zu können, in anderen braucht man eine „Alien Registration Card“, die man nur bekommt, wenn man länger als 3 Monate als Student oder Holiday Worker hier ist.
Es gibt verschiedene Verträge. Was sich für den vorübergehenden Gebrauch besonders lohnt ist eine Prepaidkarte. Das ist wohl die günstigste Möglichkeit hier ein Handy zu benutzen.
Softbank bietet zurzeit folgendes an:
Eine Prepaidkarte, die man alle 30 Tage für 3,000 Yen aufladen muss, um telefonieren und SMS schreiben zu können. Dazu ein Klapphandy und ein Ladegerät für ca. 3,200 Yen.
Insgesamt bekommt also das Handy inclusive Prepaidcard für nur 6,200 Yen (ca. 60 Euro)
In der Handybox ist enthalten:
- ein Softbank Handy ( man kann zwischen zwei Handys entscheiden und dann auch noch die Farbe aussuchen, schwarz oder weiss)
- ein USB Kabel
- Headphones
- Anschlüsse für das Ladegerät
Das Ladegerät kauft man seperat dazu, macht aber eigentlich keinen Unterschied.
Optional kann man einen Email-Service dazu buchen, der einem erlaubt für 300 Yen pro Monat so viele Emails zu schreiben, wie man eben möchte. ( -> Dieser Service ist unbedingt zu empfehlen, denn die meisten Leute hier schreiben Emails, anstatt SMS. Außerdem werden die 300 Yen vom Prepaidbetrag abgezogen, womit sich das Aufladen der Karte erst lohnt, DENN man muss die Karte jeden Monat neu aufladen, damit die Karte nicht gesperrt wird. Lädt man sie rechtzeitig auf, bleibt das Geld, das man nicht vertelefoniert hat auf der Karte. Ist man zu spät dran, verfällt es.
Und jetzt die ultimative Regel zu diesem Prepaidphone: Anrufen ist teuer! Sehr teuer, es sind ca. 60 Yen für 9 Sekunden. Somit wäre die Karte also sehr schnell leer und dann ist es, wie in Deutschland auch, man muss sie neu aufladen. Somit lohnen sich also die 300 Yen pro Monat, denn hauptsächlich schreibt man hier eben Emails.) Diese Sache mit dem „immer wieder aufladen“ klingt im ersten Moment seltsam, ist aber völlig in Ordnung. Hat man die Prepaidkarte gekauft,hat man direkt die gezahlten 3,000 Yen auf dem Prepaidkonto. Die 300 Yen für den Emailservice werden direkt davon abgezogen und so geht es jeden Monat.
Was brauche ich, um ein Handy kaufen zu können?
Zuerst einmal ist es wichtig, dass jemand dabei ist, der mindestens 20 Jahre alt ist, hier in Japan also als volljährig gilt. An Minderjährige werden Prepaidkarten leider nicht verkauft.
In manchen Softbank Läden braucht man eine Alien Registration Card, um die Karte kaufen zu können, in anderen reicht ein Reisepass mit einem Visum, das ca. 3 Monate gültig ist.Außerdem wichtig ist die Adresse von dem Ort, an dem man wohnt und die Telefonnummer des Wohnortes.
Hat man all diese Dinge beisammen, kann es losgehen. Man begibt sich zu einem Softbank-Shop (wenn ihr keine Alien Registration Card habt, müsst ihr vielleicht mehrere Shops ausprobieren oder ihr fragt andere Leute, die schon ein Handy haben, wo man es auch nur mit einem Passport bekommt!). Die Angestellten in den Läden sind sehr zuvorkommend und manche können auch recht gut Englisch. Man muss ihnen nur sagen, dass man ein Prepaidphone haben möchte.
Die Kaufprozedur kann bis zu einer Stunde dauern, falls man etwas warten muss, bis man bedient wird, denn hier in Japan wird einem alles haargenau erklärt und gezeigt. Ganz anders, als in Deutschland, wo man einfach ein Handy inklusive Prepaidkarte in die Hand gedrückt bekommt mit einem Zettel, auf dem erklärt steht, wie man das Ganze jetzt in Gang setzt. Mir hat man das Handy sogar komplett fertig gemacht, es Englisch eingestellt und das Geld draufgeladen. Ich konnte sofort meine erste Email schreiben – richtig genial! Ich war sehr zufrieden.
Wie funktioniert in Japan das Telefonieren und SMS schreiben?
Das Telefonieren mit diesen Prepaidphones lohnt sich also nicht wirklich, dafür aber das unlimitierte Email schreiben! Die Emailadresse darf man sogar selbst aussuchen.
Es funktioniert eigentlich wie SMS schreiben und ein weiterer Vorteil ist, dass man auch kurze Nachrichten nach Hause schicken kann. Via Email eben. Telefonieren kann man natürlich ganz normal, SMS schreiben ebenso.
Ein kleines Problem mit dem Handy
Das einzige Problem, das ich mit dem Handy hatte, war, dass ich nicht an meinen Laptop anschließen kann, um Musik darauf zu laden. Dies liegt daran, dass die Software scheinbar nicht mit meinem Laptop kompatibel ist. Dies ist jedoch wirklich nur ein kleiner Makel, denn in erster Linie ist das Handy eben zum SMS schreiben da und es ist nicht wirklich notwendig es an den Computer anzuschließen. Eine weitere Sache ist, dass man das Handy in Deutschland nicht benutzen kann, weshalb es sich eben nicht lohnt hier ein teures Handy zu kaufen.
Alles in allem bin ich sehr glücklich über meine neue Errungenschaft und kann es wirklich nur jedem empfehlen, denn man ist einfach viel spontaner und besser zu erreichen und für irgendeinen Notfall ist ein Handy eben auch nicht schlecht.
Ich hoffe, dass der Eintrag verständlich ist! Auf den ersten Blick erscheint das alles etwas kompliziert, das ist es aber wirklich nicht! Falls ihr noch irgendwelche fragen dazu habt, mailt mir!
Julie
Kategorie: Allgemein, Julies Reiseblog