Laternenfest am Gokoku Schrein
Anlässlich des O-Bon Festes, das in ganz Japan gefeiert wird, fand an dem historischen Gokoku Schrein in Fukuoka ein Laternenfest statt. 6,000 Laternen wurden dort aufgehängt und beleuchtet, um die Geister der Verstorbenen zu repräsentieren, die während des O-Bon zuerst Willkommen geheißen und dann wieder verabschiedet werden.
Der Gokoku Schrein
Umgeben von zahlreichen Bäumen und doch mitten in der Stadt – der Gokoku Schrein liegt südlich des Ohori –Koen. Von dem beliebten Park aus überquert man nur eine Straße und schon befindet man sich an dem großen Tori des Schreins. Der Schrein selbst gedenkt besonders denen, die im Krieg umgekommen sind. Deshalb ist für diesen Schrein das O-Bon Fest ein besonderer Anlass. Dann, wenn in Japan das O-Bon Fest stattfindet, gedenkt der Schrein den im Krieg Gefallenen und auch den anderen Verstorbenen mit dem Mitama Festival.
Das Mitama Festival
Dieses Jahr fand das Mitama Matsuri (jap. Fest) vom 13. Bis zum 16. August statt. In dieser Zeit konnte man abends, wenn es dunkel wurde bis zu 6,000 Laternen bestaunen, die für die Geister standen, die zusammen mit den Lebenden das O-Bon Fest feiern. Zusätzlich gibt es Showeinlagen, zum Beispiel traditionell japanische Musik oder Tanz. Natürlich werden die Gäste auch mit Essen versorgt, das sie an den verschiedenen Ständen kaufen können.
Mein Abend beim Mitama Festival
Ich traf ungefähr gegen 19 Uhr an dem hölzernen Tori des Gokoku Schreins ein. Die Sonne war gerade untergegangen und die ersten Laternen leuchteten mir bereits gelb golden entgegen. Ich betrat die Anlage durch das große Tor und fand mich sogleich zwischen den typischen Matsuri Ständen und einigen Menschen wieder. Viele von ihnen saßen an Tischen, die vor den einzelnen Ständen aufgebaut waren und genossen Ramen, Hühnchenspieße oder gebackene Tintenfischbällchen. An den buttrig beleuchteten Buden vorbei bog ich nach links und sah vor mir die 6,000 Laternen und dahinter den goldenen Gokoku Schrein. Kurz von der Schönheit dieses Anblickes erschlagen, blieb ich stehen. Neben mir stand ein Japaner auf einer kleinen Bühne und sang laute Popsongs. Davor ein Haufen Bewunderer, die sich seine Performance geduldig ansahen. Ich ging weiter. Zwischen den vielen Laternen liefen Menschen umher, machten Fotos von den Lichtern, drehten dann ihre Kameras mit den Linsen zu ihren Gesichtern und knipsten ein paar Selfies.
In kleinen Abständen standen Wächter, die dafür verantwortlich waren, dass in jeder Laterne ein Lichtlein brannte. Immer wieder sah man einen von ihnen auf eine Leiter steigen und ein Licht austauschen, das erloschen war. Ich sah mir einige der Laternen an. Alle waren sie bemalt und mit unterschiedlichen Kanji beschrieben worden. Weiter hinten und näher am eigentlichen Gebäude des Schreins hörte ich traditionell japanische Musik, die mit Zupfinstrumenten gespielt wurde. Ich folgte der Melodie und stellte mich zu der Gruppe Menschen, die der Musik lauschten. Vor mir befanden sich einige Stühle, auf denen ebenfalls Menschen saßen und zu meiner rechten gab es einen weiteren beleuchteten Stand, der heiße Getränke verkaufte. Eine angenehme und irgendwie heimelige Atmosphäre herrschte hier und so blieb ich stehen, bis die Performance vorbei war. Ich machte noch einige Fotos von den Laternen und begab mich dann mit gewärmten Herzen auf den Weg zurück nach hause.
Das Mitama Matsuri ist recht klein und doch eine tolle Erfahrung. Die vielen Laternen sehen wunderbar aus und man kann die Atmosphäre an solch lauen Sommerabenden in Japan wirklich genießen. Wenn ihr im August in Fukuoka seid und euch für das Festival interessiert, dann schaut doch mal auf der Website des Gokoku Schreins vorbei. Hier könnt ihr euch informieren, auch über das Datum des Festes und die Uhrzeiten. Allerdings gibt es die Website nur auf Japanisch. Wer kein Japanisch spricht, kann einfach eine der zahlreichen Suchmaschinen im Internet befragen.
Kategorie: Allgemein, Japan Aktuell, Julies Reiseblog
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