Sport in Japan

| 7. März 2012 | 0 Kommentare

Wir Deutschen sind ja sehr sportbegeistert, vor allem wenn es um Fußball geht. Der Nationalsport in Japan allerdings ist Baseball und da unterstützen die Japaner ganz fleißig ihre Teams! Ich hatte ich ja schon einmal über Baseball berichtet, denn ich war bei einem Baseballspiel der Fukuoka Hawks. An dieses Erlebnis denke ich sehr gern zurück, denn im Stadium spürt man einen tollen Teamgeist, ganz und gar nicht aggressiv, sondern einfach unterstützend, freundlich und fröhlich.

 

Neben Baseball sind die Japaner aber auch Fußball- und Rugbyfans! Es gibt eine eigene Fußball- und eine Rugbyliga (Rugby ist bei uns ja leider nicht so bekannt bzw. beliebt). In beiden Sportarten gibt es auch ein Nationalteam und es wird im World Cup angetreten. In Japan sind sogar auch deutsche Fußballvereine bekannt, Dortmund zum Beispiel, weil dort Kagawa spielt, der auch in Japan sehr bekannt ist.
Sport ist in Japan definitiv Teil des Lebens, vor allem weil auch in der Schule viele Sportarten angeboten werden. Nach dem Unterricht gehen die Schüler in verschiedene Clubs und üben dort Sportarten wie Baseball, Volleyball, Fußball oder Bogenschießen. Es werden wirklich wahnsinnig viele Dinge angeboten, auch zum Beispiel rhythmische Sportgymnastik oder Kendo.

Reiten ist in Japan eine eher ungewöhnliche Sportart. Generell habe ich da nur einmal ein Pferd gesehen und das auch nur aus der Ferne. Wenn ich erzählt habe, dass ich reite, waren immer alle sehr erstaunt und begeistert. Zwar gab es in Fukuoka einen Reitstall aber ich habe ihn nie besucht, da er doch recht weit weg war.
Japanische Sportarten
Es gibt natürlich auch typisch japanische Sportarten, wie zum Beispiel das eben schon erwähnte Kendo. Hier handelt es sich um eine modernisierte Art des Schwerkampfes, die ursprünglich von den Samurai erlernt wurde. Beim Kendo tragen die Sportler eine dunkelblaue Kleidung und eine Schutzrüstung, sowie einen Helm (ähnlich wie beim Fechten). Das „Schwert“ ist entweder aus Holz oder aus Bambus. In dieser Sportart geht es vor allem darum die richtigen Schritte und die richtige Technik zu erlernen und auch seinen Charakter zu festigen. Die innere Einstellung ist beim Kendo sehr wichtig, denn nur so und nicht mir purer Körperkraft wird der Gegner in die Knie gezwungen.
Eine weitere äußerst beliebte und typisch japanische Sportart ist Sumo, der Ringkampf. Sumo ist eine uralte Sportart und wird in Japan schon seit Jahrhunderten praktiziert. Hier geht es darum den Gegner aus dem Ring zu stoßen oder ihn dazu zu bringen mit einem anderen Körperteil als den Füßen den Boden zu berühren. Auch hier gibt es verschiedene Techniken, die teilweise aus dem Judo stammen. Die Sumo Ringer sind sehr große, schwere Männer und in Japan sehr berühmt. Als ich in Fukuoka war, fand dort eine Sumo Meisterschaft statt und man sah die Ringer öfter mal durch die Stadt laufen. Natürlich fallen sie zwischen den kleinen, schmächtigen Japanern sofort auf.
Ebenfalls sehr alt und traditionell ist Judo, eine Kampfsportart, die weltweit sehr beliebt ist. Der Ursprung des Judo reicht bis ins Jahr 710 zurück und wird bis heute praktiziert. Es gibt bei dieser Sportart Schüler und Meister, die verschiedene Gürtel erreichen können. Ich persönlich finde diese Sportart sehr spannend, da sie sehr viel mit Ehre und Tradition zu tun hat. Manche Gürtel kann man nicht durch das Erlernen von Kampftechniken erreichen, sondern bekommt sie aufgrund von besonderen Leistungen verliehen.
Sport machen in Japan
Wenn man nun also in Japan ist, möchte man sich natürlich auch ein bisschen bewegen oder vielleicht den Sport weiterführen, den man schon zuhause gemacht hat. Für alle, die nur ein bisschen Bewegung suchen gibt es Fitnessstudios. Diese sind eigentlich überall zu finden, in manchen gibt es auch einen Pool zum Bahnen schwimmen. Allerdings ist die Mitgliedschaft dort wohl auch etwas teurer, als bei uns. Man findet aber mit Sicherheit ein relativ günstiges, wenn man sich etwas umschaut.
Wer in Japan Tennis spielen möchte, sollte sich in den umliegenden Parkanlagen umsehen. In Fukuoka zum Beispiel kann man in dem großen Park ‚Ohori Koen‘ Tennis spielen, denn dort gibt es einige Courts. Man holt sich den Schlüssel bei und zahlt für ein paar Stunden. Im Sommer macht das sehr viel Spaß, auch wenn es sehr heiß ist! Falls man keine Outdoor Courts findet, sollte man sich nach Indoor Hallen umschauen.
Für alle vielseitigen Sportler gibt es Sportzentren, in denen man ganz viele verschiedene Sportarten ausprobieren kann. In Fukuoka nannte sich dieses Zentrum ‚Round 1‘ und dort konnte man Tischtennis, Basketball, Dart, Baseball und noch viele andere Dinge ausprobieren. Das Tolle an dieser Sache ist, dass man einmal bezahlt (wenn ich mich recht erinnere waren es ca. 15 Euro für zwei Stunden) und dann dort herum laufen und alles ausprobieren kann. Wirklich eine tolle Sache und wenn man keine Lust mehr hatte oder müde war, konnte man sich ausruhen und ein Getränk bestellen. So etwas lohnt sich sehr, wenn man sportbegeistert ist und etwas Ausdauer hat.
Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich in Japan viele Sportarten neu ausprobiert. Zum Beispiel hatte ich vorher noch nie Tennis gespielt, außerdem war ich surfen. Das war auch eine sehr beliebte Sache in Fukuoka. Die Stadt liegt ja am Meer und somit gibt es einige Strände, die einen fast ein kleines bisschen an Miami erinnern. Dort gibt es Surfershops, in denen man Boards ausleihen kann. Aber in man kann neben surfen auch noch Jetski oder Bananaboat fahren. Was Wassersport angeht, gibt es dort wirklich das volle Programm.
Außerdem war ich in Japan noch beim Zumba, eine neumodische Sportart, bei der getanzt wird. Ich muss sagen das war sehr lustig, ich war mit einer japanischen Freundin da und wir hatten natürlich keine Ahnung von den Tanzschritten. Die Philosophie beim Zumba heißt aber: ‚Einfach mitmachen!‘ und das war auch wirklich sehr witzig. Nach Zumba Kursen sucht man am besten im Internet, so zumindest haben wir ihn gefunden. Der Kurs fand einmal die Woche abends in einem kleinen Tanzstudio statt.

Insgesamt würde ich die Japaner als eine sehr sportliche Nation beschreiben. Man kann eigentlich alles machen, wenn man in einer Großstadt ist. Auch Sportarten aus dem Westen werden praktiziert und sind sehr beliebt. Somit sind dem Sportlerherz eigentlich keine Grenzen gesetzt. Nur Reiten, wie gesagt, ist eher eine seltene Sportart aber ich denke, wenn man sich etwas umschaut, kann man auch Pferde in Japan finden!

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Kategorie: Allgemein, Julies Reiseblog

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Kommentare (0)

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  1. Steffi sagt:

    Hallo Julie,

    Ich finde es richtig spannend mich durch deine Posts zu lesen, denn sie ermöglichen einen kleinen Einblick in die japanische Kultur aus Sicht einer fremden Person! Durch deine Posts konnte ich mich schon etwas in das Thema Reisen, Leben und Lernen in Japan einlesen, denn ich spiele im Momemt mit der Überlegung nach meinem Studium nach Japan zu reisen und dort ein Work and Travel mit kombinierten Sprachkurs zu machen. Mich würde deswegen besonders interessieren, wie du deine Japanreise finanziert hast. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen 🙂 Schöne Grüße, Steffi!!

    • Julie sagt:

      Hi Steffi,

      Von vielen Work and Travellern habe ich gehört, dass sie erst einmal in Deutschland ein wenig gearbeitet haben, um Geld für die Reise und einen Sprachkurs zu sparen. Das ist definitiv sinnvoll, denn wenn du dann einigermaßen gut Japanisch sprichst, kannst du in Japan einen Job annehmen und vor Ort deinen Lebensunterhalt verdienen. Wenn man sich viel Mühe mit dem Lernen gibt, kann man relativ schnell ein gutes bzw. für einen Nebenjob ausreichendes Sprachniveau erreichen, denke ich. Persönlich hatte ich das Glück auch von meinen Eltern finanziell unterstützt zu werden, was vor allem für den Sprachkurs super war.
      Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiter helfen 🙂
      Liebe Grüße,
      Julie

  2. Tim sagt:

    Echt interessant. Vor allem der Teil mit dem Fußball.
    Das Fußball in Japan recht beliebt ist, ist zumindest seit den Asien-Meisterschaften klar und seit der Frauen-WM allemal. 😀
    Kendo hört sich auch recht interessant an…

    Schicker Blogeintrag!

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