Fahrrad fahren in Fukuoka

| 18. September 2011 | 0 Kommentare

Ein Fahrrad ist hier in Fukuoka etwas sehr Nützliches, allerdings bleibt jede Fahrt ein Abenteuer und eine kleine Herausforderung!

Woher bekomme ich ein Fahrrad?

Man kann Fahrräder sowohl kaufen, als auch ausleihen. Für die Leute, die länger hier sind, lohnt es sich auf jeden Fall eines zu kaufen, denn man bekommt Fahrräder schon für ca. 5000 Yen (50 Euro). Gebraucht gibt es sie auch für ca. 3000 Yen (30 Euro). Die Preise für das Ausleihen eines Fahrrads variieren von Shop zu Shop. Es gibt Läden, bei denen man ein Fahrrad für 200 Yen (ca. 2 Euro) pro Tag ausleihn kann. Woanders kann das aber auch schonmal 1200 Yen ( ca. 12 Euro) pro Tag kosten. Man sollte also genau schauen und die Preise vergleichen. Im Großen und Ganzen lohnt sich das Kaufen eines Fahrrads aber definitiv mehr.

Fahrrad- und Gebrauchtläden gibt es hier in Fukuoka überall, es ist also nicht schwer an ein Fahrrad heran zu kommen.

 

Das Fahrrad parken?

Bevor man sich ein Fahrrad zulegt, sollte man sich Gedanken darüber machen, wo man es unter bringt. Je nachdem wo man lebt, sollte man seine Gastfamilie fragen, ob es irgendwo Platz für das Fahrrad gibt oder  man sollte sich bei der Hausverwaltung erkundigen, ob es einen Fahrradstellplatz gibt. In der Regel gibt es zu jedem Mehrfamilienhaus auch ein kleines Häuschen, wo jeder sein Fahrrad unterstellen kann.

Wenn man in der Stadt mit dem Fahrrad unterwegs ist, gibt es legale und weniger legale Möglichkeiten das Fahrrad irgendwo abzustellen. Zum einen gibt es gekennzeichnete Fahrradstellplätze, an denen man sein Fahrrad in eine Haltevorrichtung schließt. Der Vorteil: Das Fahrrad ist abgeschlossen und kann nicht gestohlen werden, der Nachteil: Es kostet 100 Yen.

In der Regel stellen die Leute ihr Fahrrad dort ab, wo es niemanden stört.Oft findet man in der Fukuoka Innenstadt ganze Fahrradreihen an Stellen, wo es eigentlich nicht erlaubt ist sein Fahrrad abzustellen.

In der Regel ist das kein Problem, manchmal jedoch findet man an seinem Fahrrad ein kleines Zettelchen, das aussieht wie ein Strafzettel, in Wahrheit aber nur eine Warnung ist. Dieser kleine Zettel besagt, dass in nächster Zeit ein LKW durch die Straßen ziehen und alle Fahrräder mitnehmen wird. Möchte man sein Fahrrad zurück haben, muss man 2000 Yen ( ca. 20 Euro) zahlen.

Im Prinzip ist das eine witzige Geschichte, bei der man Glück oder eben Pech haben kann. Ich hatte schon einmal einen solchen Zettel an meinem Rad, habe mir aber nichts weiter dabei gedacht und noch ist auch nichts passiert. Da man aber nie weiß wann der LKW kommt, um die Fahrräder abzuholen, bleibt es purer Nervenkitzel sein Fahrrad in der Stadt zu parken.

 

Die Regeln des Fahrradfahrens

Das Fahrradfahren hier in Fukuoka ist jedes Mal aufs Neue ein Abenteuer. Alle Sinne sollten geschärft sein, denn hier geht es um das pure Überleben.

Das mag möglicherweise etwas übertrieben sein, allerdings gibt es ein paar Dinge, die hier wesentlich anders sind, als in Deutschland.

Regel No. 1: Fahrradfahrer fahren auf dem Bürgersteig

Da der Straßenverkehr in Japan eher, sagen wie, ungeordnet ist, sollte man sich mit dem Fahrrad von der Straße fernhalten. Fahrradwege gibt es nicht wirklich. Man fährt also auf dem Bürgersteig, was die Sache allerdings nicht unbedingt einfacher macht. Dies leitet uns zur nächsten Regel,

Regel No. 2: Fahrradfahrer weichen den Fußgängern aus

Und nicht umgekehrt! Wer hier erwartet, dass ein Fußgänger für ein Fahrrad Platz macht, liegt schwer daneben. Man kann den Leuten bis auf wenige Zentimeter entgegen fahren, sie lassen sich nicht beirren undgehen weiter geradeaus. Möchte man Unfälle vermeiden, sollte man also einfach um alle Fußgänger herum fahren.

(Wer als Fußgänger unterwegs ist sollte ebenfalls auf keinen Fall den Fahrrädern ausweichen! Die Fahrer rechnen nicht damit und fahren somit geradewegs in einen hinein.)

Regel No. 3: Die Augen offen halten!

Wer zur Rush hour mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte besonders gut aufpassen, denn zu den Stoßzeiten begegnen sich unheimlich viele Menschen auf den Straßen, Fußgänger, wie Fahrradfahrer. Eine typisch japanische Angewohnheit ist es beim Gehen oder Fahren einfach auf den Boden zu schauen, frei nach dem Motto: Wenn ich nichts sehe, kann mir auch nichts passieren.

Leider funktioniert diese Strategie nicht ganz so gut und so sieht man viele ‚Beihnaheunfälle‘, ausgelöst durch eben dieses ‚Wegschau-Phenomen‘. Man selber sollte also möglichst vorausschauend fahren.

 

Ich persönlich hatte schon zwei kleine Zusammenstöße, seltsamerweise immer mit kleinen Jungen. Einmal habe ich einem Jungen, der vor mir lief und auf einmal nach rechts gelaufen ist, die Cola aus der Hand gefahren und das andere Mal bin ich leicht mit einem Jungen zusammen gestoßen, weil wir uns nicht entscheiden konnten wer links und wer rechs am anderen vorbei fährt 😀

 

Warum also ein Fahrrad?

Insgesamt macht das Fahrradfahren hier aber unheimlich viel Spaß! Man sieht unheimlich viel von der Stadt und man hat jeden Tag einen sportlichen Ausgleich. Ich persönlich fahre jeden Tag mindestens eine Stunde Fahrrad, von Zuhause zur Schule und zurück. Es geht mir jedoch nicht auf die Nerven, ich freue mich jeden Tag auf den Weg und den Wind, der einem durch die Haare weht!

Im Vergleich zum Ubahn- oder Busfahren ist ein Fahrrad auch wesentlich günstiger. Dazu jedoch mehr im nächsten Post!

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Kategorie: Allgemein, Julies Reiseblog

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Kommentare (0)

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  1. Jana sagt:

    fukuoka ist das neue münster!

    morgen gehts los und dienstag das erste mal uni. julie ich sterbe ein bisschen vor aufregung 😀
    wie geht es dir? hoffentlich gut?
    (:

  2. Thi sagt:

    ah dieser neue blog von dir ist toll 🙂

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