Japanisch lernen in Deutschland

| 12. Juni 2013 | 0 Kommentare

Hallo!

Wahnsinnig lange habe ich mich nun nicht mehr gemeldet… ごめんなさい!

Aber wie ihr seht, gibt es mich noch und es soll auch wieder etwas auf diesem Blog passieren!

Es ist allerdings so, dass ich aus persönlichen Gründen meinen Japanaufenthalt vorzeitig abbrechen musste und mich mittlerweile schon wieder in Deutschland befinde. Alleine darüber gäbe es genug zu berichten, aber das interessiert sicher niemanden. 😉 Ich vermisse Japan schon wahnsinnig und hoffe, dass ich bald wieder dorthin zurückkehren kann. Das Visum ist ja noch gültig. ^^ Bei einer vorzeitigen Ausreise kann man nämlich angeben, dass das Working Holiday-Visum nicht verfallen soll. Dazu reicht das Ausfüllen zweier kleiner Formulare direkt vor Ort und schwupp – kann man auch nochmal als Working Holiday Maker in Japan einreisen! Natürlich gebührenfrei. 🙂

So viel erst einmal vorab. Passend zur Rückkehr nach きれいなドイツ soll es heute um die Frage gehen, welche Möglichkeiten es gibt, in Deutschland Japanisch zu lernen.

Wie für die meisten Sprachen gibt es auch für Japanisch ein immer größer werdendes Angebot an Sprachkursen in Deutschland. Dazu gehören folgende Anbieter:

–          Volkshochschulen (VHS)

Auf VHS trifft man in den meisten (großen) Städten Deutschlands. Die Sprachkurse finden in der Regel einmal pro Woche statt, Ausnahmen bilden meist die Schulferien. Gelernt wird in Gruppen für etwa 100,- € pro Kurs. Schüler, Studenten, Azubis usw. können oft Ermäßigungen erhalten.

–          Private Sprachschulen

Wer kennt sie nicht: Berlitz, inlingua und wie sie alle heißen. Hier findet man zumeist ein breit gefächertes Angebot an verschiedenen Sprachen und Kursformen (Gruppen, Einzelunterricht, Kleingruppen). Da man hier wirklich als Kunde behandelt wird, lassen sich Unterrichtszeiten deutlich flexibler legen und Lernziele absprechen als bei anderen Anbietern. Dieser Service bittet dann aber auch mit beispielsweise 50,- € pro Einzelstunde zur Kasse.

–          Kurse an Universitäten

Universitäre Sprachkurse werden in der Regel von Sprachenzentren oder ähnlichen Instituten angeboten. Man findet Kurse für das aktuelle und folgende Semester, wenn man sich mal auf den Internetseiten der nächstgelegenen Uni umsieht. Der Unterricht erfolgt ein- oder zweimal wöchentlich in Kursen mit Kosten von etwa 140,- € pro Semester.

Tipp: Studenten zahlen oft gar nichts oder nur wenige Euro pro Semester!

–          Private Anbieter

Mit Glück und nach einigem Suchen lässt sich, gerade in Hochschulstädten, oft ein japanischer Sprachtandempartner finden. Einfach mal Aushänge an Universitäten durchforsten. Vielleicht noch nicht ganz so üblich sind Sprachkursangebote auf ebay. Wer nach Japanischunterricht, zum Beispiel auf ebay Kleinanzeigen, in seiner Stadt sucht, kann hier durchaus fündig werden. So gelangt man meist an Einzelunterricht und die Preise liegen zwischen 10,- € und 20,- € pro Stunde.

Egal, ob man einen Sprachkurs belegen oder sich lieber als Autodidakt versuchen möchte, kommt man an Lehrwerken meist nicht vorbei.

Ich persönlich habe in Deutschland bisher vorrangig mit den Büchern Japanisch für Schüler gearbeitet, da diese an meiner Uni genutzt werden. Diese Bücher sind schon rund 20 Jahre alt und bieten daher ein eher schlichtes Design. Jede Lektion beinhaltet eine Doppelseite mit neuen Vokabeln, einen Lesetext, viele Grammatikerklärungen und -übungen sowie eine Seite mit neuen Kanji. Außerdem finden sich oft noch Texte über landeskundliche Bereiche. Die Übungen sind nicht soo abwechslungsreich, erfüllen aber ihren Zweck, besonders wenn man die japanische Grammatik erlernen will.

Mein Dozent, der auch selbst geschriebene Werke in seinem Unterricht verwendet, hat mir außerdem das Buch Grundstudium Japanisch (bzw. im Original Japanese for Beginners) empfohlen: Hier stößt man eigentlich auf eine ähnliche Struktur, es wird aber alles ausführlicher behandelt (Band 1 hat über 300 Seiten). Besonders wenn man viele Kanji und ihre Anwendung lernen möchte, ist dieses Buch sehr gut und kann auch im Selbststudium verwendet werden. Das Problem ist, dass es wohl nicht mehr produziert wird und somit nur noch schwer zu bekommen ist. Meine Ausgabe ist eine Kopie des Buches meines Dozenten. 😉

Des Weiteren befindet sich noch das Übungsbuch Japanisch, bitte! Nihongo de dooso! aus dem Langenscheidt-Verlag in meinem Besitz. In dieser Reihe gibt es Lehr- und Arbeitsbücher, erstere kommen sogar mit Audio-CDs. Auch dieses Lehrwerk führt mit vielen Schreibübungen schnell Kana und Kanji ein, jedoch in kleinportionierten Dosen. Außerdem orientiert sich das Buch sehr an der deutschen, gelegentlich auch an der englischen Sprache. Das mag Vorteile mit sich bringen (zum Beispiel wenn es um die Aussprache geht), mich persönlich stört das aber. Auch finde ich es nicht so schön, dass man lange warten muss, bis wenigstens alle Kana eingeführt wurden, da man sich in Japan dann nur noch mehr als Analphabet fühlt. Wer schon einmal dort war, wird wissen, was ich meine. 😉

Ein Klassiker in der Kanji-Literatur ist das Buch Kanji und Kana von Wolfgang Hadamitzky. Die erste Auflage erschien 1995 im Langenscheidt-Verlag, seit letztem Jahr wird das Buch aber von Iudicium verlegt.

Auf über 400 Seiten gibt der Autor, seines Zeichens Diplom-Bibliothekar, zunächst eine Einführung in die japanischen Schriftsysteme und stellt Lernhilfen vor. Den Hauptteil des Buches bilden Tabellen über mehr als 2000 Kanji, die nach der Häufigkeit ihrer Verwendung sowie der Komplexität ihrer Schreibung geordnet sind. Besonders ansprechend ist, dass alle amtlichen Lesungen notiert und verschiedene Komposita, also Vorkommen des jeweiligen Zeichens in tatsächlich genutzten Wörtern, angegeben sind. Dies erleichtert das Lernen der Kanji – im Vergleich zum Lernen isolierter Zeichen – ungemein. Abgerundet wird das Buch durch weitere Tabellen, in denen alle vorgestellten Kanji nach Strichzahl und Radikal eingeordnet sind. Für alle, die sich ausführlicher mit diesen komplizierten Schriftzeichen beschäftigen wollen, ist das Nachschlagewerk von Hadamitzky sicher ein unerlässlicher Begleiter!

Tipp: Auf der Internetseite des Autors finden sich auch verschiedene Lernhilfen der japanischen Sprache, unter anderem sogar ein online Kanji-Kurs:

http://www.hadamitzky.de/deutsch/kanji_kurs.htm

Hier werden 252 häufig gebrauchte Kanji in ihrer Schreibung mit ansprechenden Merkhilfen vorgestellt. Die einzelnen Lektionen sind als pdf-Dateien verfügbar. Und wer richtig Blut geleckt hat, kann hier natürlich noch in vielen anderen Buchempfehlungen stöbern. 😉

Bis hierhin soll es als Überblick über Wege, die japanische Sprache zu erlernen, erst einmal genügen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren! Rezensionen in den Kommentaren sind natürlich immer willkommen. 🙂

Tipp: Wer sich für noch mehr Lehrwerke interessiert, soll einfach einmal bei amazon o. Ä. entsprechende Schlagworte eingeben – ihr werdet auf jeden Fall fündig!

Es gibt noch ein paar Informationen über Leben und Arbeiten in Japan, die ich mit euch teilen möchte, auch wenn ich mich gerade nicht mehr auf japanischem Boden befinde. Die nächsten Beiträge werden dann auch wieder zügiger hier erscheinen – versprochen! 🙂

Bis bald~

P.S.: All denjenigen, die gerade in irgendeiner Form vom Hochwasser betroffen sind, wünsche ich alles Gute, viel Kraft und Durchhaltevermögen!!!

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Kategorie: Allgemein, Katharinas Reiseblog

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Kommentare (0)

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  1. Kenneth sagt:

    Ich suche einen intensiv Japanischkurs in Juli / August 2016. Niveau etwa A1 – A2. Am liebsten in D.

    Weiß jemandem von einem.

    Besten Dank

    K.

  2. Nipponfreak sagt:

    hallo!

    Echt ok, hätte ich auch nicht gedacht aber gut zu wissen das es ausreicht.^^‘

    Meinst du vielleicht das „Visuelle Wörterbuch“ von Coventgarden ?

    Das ist auch ein Wörterbuch mit Bildern beschrieben von A bis Z alles drin von Gesundheit bis hin zu Beruf und Freizeit.
    Das ist für den direkten Aufenthalt sehr praktisch gerade bei Alltagssituationen ^_°

    Das Kanji und Kana Buch werde ich mir auf jedenfall anschauen.

    danke für die info^^

    PS: weißt du schon wann du nach Nippon zurück fährst? ^_^

    • Katharina sagt:

      Ja genau, das visuelle Wörterbuch meine ich! 😉 Ich glaube, von denen mit vielen Bildern gibt es auch nur das eine für Japanisch.
      Wann ich nach Japan zurückkehren kann, steht bisher leider in den Sternen. 🙁

    • May sagt:

      Das visuelle Wörterbuch klingt gut, werde ich mir back in Germany wohl auch zulegen. ^^

  3. Nipponfreak sagt:

    こんにちは ^_^

    Wie schade für dich aber du kommst bestimmt schnell wieder hin °_^がんばれ !

    Super interessant danke!

    ich lerne auch auf eigene faust Nihongo neben dem Abi hehe -_-… und kann sagen dass das Buch „Nihongo de dooso“ nur für Neueinsteiger ganz ok ist, sprich um sich die ersten Grundlagen anzueignen…Hiragana Katakana und einige Vokabeln so wie die ersten Kanjis. Wer hingegen schon Grundlagen besitzt und darauf aufbauen will könnte sich die Bücherreihe der „Japanese For Busy People“ anschauen es gibt da gute Dialoge die im Alltag hilfreich sein könnten + CD. Der Haken ist hier bei, dass alle Bücher dieser Reihe auf Englisch sind und es leider keine Ausgabe in deutscher Fassung gibt. (Ist mir zumindest nicht bekannt). Wer Interesse hat kann auf dieser Seite nach schauen.
    http://www.ajalt.org/english/textbooks/japanese_for_busy_people.html

    Ich hätte noch eine Frage an alle: Welche Wörterbücher für Japanisch benutzt ihr ?
    Kennt ihr eins das ihr mir empfehlen würdet?

    • Jens sagt:

      Japanese for busy people –> Japanisch im Sauseschritt ( deutscher Titel)
      Das und Minna no Nihongo sind gute Bücher

    • Katharina sagt:

      Hallo!
      Wow, du lernst neben dem Abi noch Japanisch? Respekt!
      Ja, das Nihongo de dooso finde ich auch sehr einfach gehalten und man „wächst“ schnell heraus. Aber gerade für Selbstlerner ist es sicher empfehlenswert, um die allerersten Schritte zu tun, da reicht vielleicht auch nur das Übungsbuch.
      Zu den Wörterbüchern: Ich habe ein ganz kleines Wörterbuch von Langenscheidt und das hat mir in Japan echt großartige Dienste geleistet! Man glaubt es kaum, aber das meiste, was man so im Alltag braucht, steht schon drin. (Da waren die anderen, mit ihren ganzen tollen Apps und so, ganz schön beeindruckt! :D)
      Ansonsten haben mir Freunde vor Abflug noch das „Bilderwörterbuch Japanisch“ geschenkt. Das ist ganz nett und eignet sich wahrscheinlich auch, um Vokabeln zu lernen, weil alles nach Themenfeldern sortiert ist und eben bebildert ist. Damit habe ich aber noch nicht so ausführlich gearbeitet.

  4. Rina sagt:

    Das ist ja schade, dass du deinen Japanaufenthalt ab- bzw. unterbrechen musstest (ó___ò)
    Kurze Frage zur Ausreise: Musstest du vorher schon ein Formular bei irgendeinem Amt abgeben oder ging das direkt am Flughafen? Bin am überlegen zwischendurch mal eben nach Südkorea rüber zu fliegen ;D

    Zum eigentlichen Thema:
    Wir haben in den ersten 2 Semestern in der Uni „Minna no Nihongo“ benutzt. Ich würde das aber auch Selbstlernen empfehlen. Es deckt wirklich alles ab: Grammatik, Vokabeln, Kanji, Beispiele, Übungsaufgaben, dazu CD wo u.a. Texte auf japanisch vorgelesen werden und es auch Hör-Verständnis-Aufg. gibt.

    Auch würde ich jedem Japanischlernendem empfehlen, egal ob alleine oder in irgendeiner Form im Sprachkurs, sich das Programm „Anki“ herunterzuladen. (gibt bes für den PC aber auch als App)
    Ist super zum Lernen von Vokabeln und Kanji!

    Hoffentlich findest du deinen Weg zurück nach Japan~ (^ ^)

    • Katharina sagt:

      Hey!
      Auch dir danke für deine guten Wünsche! 🙂
      Also die Ausreise war wirklich super einfach: Vorab musst du gar nichts tun. Am Flughafen bei der Passkontrolle sehen die Mitarbeiter ja, dass dein Visum noch nicht abgelaufen ist und fragen dann, ob du wiedereinreisen möchtest. Wenn du ja sagst, kriegst du zwei kleine Formulare in die Hand gedrückt und musst die ausfüllen (selbsterklärend). Damit gehst du wieder zu dem Mitarbeiter hin, der setzt ein paar Vermerke und du darfst aus- und mit dem WH-Visum wieder einreisen. 🙂 Das einzige, was dir passieren kann, ist, dass du dich nochmal in die lange Schlange einreihen musst. 😛 Mich haben glücklicherweise zwei nette Amerikaner ganz nach vorne gelassen. ^^
      Minna No Nihongo haben wir in Japan im Sprachkurs auch benutzt, von dem Buch war ich auch sehr begeistert!
      Danke für deinen Tipp mit Anki, das klingt echt gut! ^^
      Dir wünsche ich noch viel Spaß beim Lernen, Reisen und was dir sonst noch so einfällt! (:

  5. Jens sagt:

    Noch ein Tipp zum japanisch lernen in Deutschland:
    Online Unterricht über Skype.
    Zum Beispiel ( so mache ich es) über Italki einen Lehrer suchen und dann über skype unterricht. Kostet von 3-10 Euro die Stunde. Die billige Alternative zur privaten Sprachschule, wenn nicht sogar besser, da man mit einen Originalsprachler lernt und es privatstunden sind, also eigene Ziele setzten, oder japanisch über alltägliches reden ( wer redet in der Schule schon mit dem Lehrer über Essen ? 😛 ). Ich finde es sehr gut, komme relativ schnell voran 🙂

    Ich hoffe du kannst bald wieder nach Japan!!!

    • Katharina sagt:

      Hey, vielen Dank für deinen super Tipp! Davon habe ich noch nicht gehört, also zumindest kannte ich Italki nicht. Weiterhin viel Erfolg beim Lernen! Und danke für deine guten Wünsche. (:

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