Reiselust & neue Freundschaften
Ich liebe das Reisen und mein Aufenthalt hier in Tokyo zeigt mir auch gerade wieder warum! Zum einen liebe ich Japan und bin einfach glücklich hier zu sein. Es ist eine gewisse Japan- addiction, die bei allen auftritt, die schon einmal hier waren.
Noch nirgendwo auf der Welt habe ich so schnell so viele tolle und interessante Leutekennen gelernt! Alle hier verstehen sich gut, man ist offen und so entstehen neue Kontakte und Freundschaften. Wenn ich mein facebook öffne und dort mehrere Nachrichten finde, in denen steht, dass es toll war mich zu treffen und dass man sich unbedingt noch einmal wieder sehen sollte, freut mich das immer ungemein. Es ist schön, dass man sofort neue Leute kennen lernt, denn eigentlich bin ich ja ganz allein hier her gekommen. Nun habe ich eigentlich jeden Tag etwas zu tun, treffe mich mit Leuten und habe unglaublich viel Spaß.
Ein Mädchen, das ich gestern kennengelernt habe, hat mir heute geschrieben, dass nun auch begonnen hat über ihre Erlebnisse hier zu schreiben, weil ich sie so inspiriert habe. So etwas ist genau das, was es ausmacht hier zu sein. Man trifft Menschen, die einen zu ganz neuen Dingen inspirieren, so geht es mir auch oft! Ständig erfährt man Sachen, von denen man vorher nichts wusste und man bekommt einen Einblick in ganz andere Kulturen. Gestern zum Beispiel war ich spontan bei einer sehr netten Hausparty von einem Amerikaner. Er hatte seine Freunde in seine Wohnung in Roppongi eingeladen (mit Dachterrasse und Blick auf Roppongi Hills) und ihnen erlaubt Freunde mitzubringen. Da ich am Donnerstag einen Österreicher auf einer Party kennen gelernt hatte, wurde ich eingeladen und da diese Party sehr klein und privat war, hatte man die Möglichkeit mit sehr vielen interessanten Leuten ins Gespräch zu kommen. Ich persönlich finde es total toll mit anderen Leuten zu sprechen und zu erfahren was sie so tun und was sie überhaupt nach Tokyo geführt hat. Es war eine ganz gemischte Party, einige Japaner aber auch Leute aus Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz, Amerika, England und Indien – wirklich genial! Man tauscht sich aus über alles Mögliche und somit erhält man einen tieferen Einblick in Dinge, die einem sonst fremd oder entfernter erschienen.
Auch das Zusammenleben im Gasthaus ist interessant, weil auch hier verschiedene Kulturen aufeinander treffen. Wir kommen wunderbar zurecht, da wir alle sehr tolerant sind aber ich könnte mir schon vorstellen, dass nicht jeder ungestört essen könnte, wenn neben ihm mit Absicht unentwegt und besonders deutlich geschmatzt wird. Mit solchen Dingen lernt man dann eben umzugehen.
Eine weitere erstaunliche Sache ist die Gastfreundschaft der Japaner! Letztes Wochenende waren wir zusammen mit der Familie einer japanischen Freundin in Asakusa und es war ein wirklich wunderschöner Tag! Japaner erklären einem immer unglaublich liebevoll ihre Kultur und warum alles so ist, wie es ist. Sie werden niemals müde einem Fragen zu beantworten und freuen sich sehr, wenn man glücklich über die neuen Erfahrungen ist. Ich finde die Japaner so unwahrscheinlich liebreizend, dass ich sie alle einmal in den Arm nehmen und ihnen sagen möchte, wie sehr ich ihr Land liebe und wie dankbar ich bin, dass sie sich so bemühen es hier angenehm für mich zu machen!
Auch wenn ich an Fukuoka zurück denke, alle waren immer so unglaublich nett zu mir! Meine Mitbewohnerin, die mich nicht nur in ihrer Wohnung hat leben lassen, sondern die auch so viel mit mir unternommen hat. Und dann die wunderbaren Ladies von Quantize, die mir ein so schönes Praktikum bereitet haben und die ich zum Glück bald in Berlin wieder sehen darf!
Ich habe wirklich viele Freunde hier gefunden, mit denen ich auch weiterhin in Kontakt stehen und die ich wieder sehen werde, wenn ich mal wieder hier nach Japan komme.
Ich kann kaum glauben, dass ich Tokyo so bald schon wieder verlassen muss. Es ist wirklich wundervoll und ich bin wahnsinnig glücklich diesen Monat hier verbringen zu dürfen. Ein bisschen habe ich mich in Tokyo verliebt, weil hier immer etwas los ist und ich gleich so viele neue Leute getroffen habe. Irgendwie würde ich gerne noch mehr Zeit hier verbringen, einen weiteren Monat oder vielleicht zwei. Leider habe ich im Juni schon wieder Arbeit vor mir, die in Berlin auf mich wartet, daher habe ich nicht die Möglichkeit länger zu bleiben.
Außerdem ist die Stadt so groß, ich habe noch längst nicht alles gesehen! Natürlich schafft man es in einem Monat die Hauptsehenswürdigkeiten zu machen aber was mich vor allem interessiert ist hier am Leben teilzunehmen, den Alltag der Menschen zu beobachten und vielleicht irgendwann selber mal eine Art Alltag hier leben zu können. Einen kleinen Eindruck konnte ich bereits gewinnen aber ein Monat reicht natürlich nicht aus.
Aber ich denke die Zeit hier gibt mir sehr viel Motivation für die Zukunft, denn wenn man weiterhin an verschiedene Orte reisen möchte, muss man sich anstrengen, um überhaupt die Möglichkeiten dazu zu haben. Ich finde reisen sehr motivierend, man lernt neue Dinge kennen und kann damit arbeiten. Ich höre von so vielen Dingen, die ich alle gerne machen würde, leider geht aber nicht alles auf einmal. Trotzdem erlaubt das einem sich einen gewissen Überblick zu verschaffen und dann kann man planen, wie es für einen selbst weiter gehen soll.
Manche Leute wissen, dass sie gerne für immer in Japan bleiben möchten und strengen sich somit an Japanisch zu lernen und einen Job zu suchen, denn nur mit einer Arbeitserlaubnis, darf man sich hier länger als sechs Monate aufhalten. Das Work and Travel Visum gilt ja auch nur Maximal für ein Jahr. Es ist wichtig seinen ganz eigenen Weg zu gehen, denn um hier bleiben zu können und es hier in Japan zu schaffen gibt es kein Patentrezept. Es gehört eine Portion Glück dazu und ganz viel Fleiß. Außerdem darf man sich nicht unterkriegen lassen, man muss immer alles überall versuchen, dann klappt auch sicherlich irgendetwas. Mittlerweile habe ich einige Leute getroffen, die es hier zu etwas gebracht haben und ich halte das definitiv nicht für unmöglich!
In meinem nächsten Post möchte ich einige meiner neuen „Wege nach Japan“ mit euch teilen und ich hoffe, dass ich euch damit ein paar Anregungen geben kann, um es hierher zu schaffen!
Ich persönlich möchte sicherlich nicht für immer in Japan leben, aber ich weiß, dass dieses Land in meiner Zukunft noch eine große Rolle spielen soll und dass ich gerne immer wieder herkommen möchte. Deshalb würde ich gerne einen Beruf ergreifen, in dem ich mit japanischen Firmen kooperieren kann. Ich könnte mir auch vorstellen nach dem Studium wieder für etwas länger hierher zu kommen, um weiter die Sprache zu lernen. Sicherlich würde ich auch für längere Zeit einen Job in Japan annehmen, aber das müssen wir alles erst einmal sehen, wenn ich in drei Jahren mit dem Studium fertig bin.
Solange wird fleißig weiter Japanisch gelernt und ich hoffe in meinen Semesterferien ab und zu noch einmal für ein paar Wochen her kommen zu können. Der Kontakt hierher bleibt auf jeden Fall bestehen, vergessen werde ich Japan also auf gar keinen Fall!
Kategorie: Allgemein, Julies Reiseblog
Wirklich ein sehr toller Bericht~
Ich möchte unbedingt auch versuchen ein „Work & Travel Japan Jahr“ in japan zu machen. ^^
Ein sehr schöner Post! 🙂 Und du bist so süß :>
Hallo Julie,
ich lese deinen Blog schon eine ganze Weile und bin total fasziniert… Es ist schön einen so persönlichen Reisebericht zu lesen, all die Tipps und Tricks, deine Probleme, aber auch mit welchem Mut und vor allem Lust auf das Neue du dich in Japan bewegst.
Ich freue mich auch auf meinen Japanaufenthalt (wohl leider erst 2014…) und habe so viele Ideen hier gesammelt – jetzt will ich unbedingt nach Japan…
Ich wünsche dir noch ein paar schöne Tage auf der anderen Seite der Welt!
Viele Grüße und mach weiter so.
Madeleine