Tokyo areas: Shibuya 渋谷区

| 17. Mai 2012 | 0 Kommentare

Die Stadt Tokyo ist, wie bereits erwähnt, in viele Stadtviertel aufgeteilt, sodass es wirkt, wie mehrere Städte, die einfach nur nebeneinander liegen. Jeder Teil hat etwas Besonderes und irgendwie sieht es auch in jedem anders aus!

Der Stadtteil, in dem ich bisher am meisten Zeit verbracht habe und in dem ich zurzeit auch lebe befindet sich im Westen Tokyos und nennt sich Shibuya. Hier leben ca. 210.000 Menschen, was das Ganze schon fast wieder zu einer Kleinstadt macht. An Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten mangelt es hier auf keinen Fall und daher möchte ich euch natürlich von all den Dingen erzählen, die man hier so machen und erleben kann.

 

Sehenswertes

Shibuya Station

In Shibuya gibt es einen Haufen Dinge, die man sich einfach nur anschauen kann. In diesem Stadtteil macht es wirklich Spaß umher zu laufen und sich einfach umzusehen. Es beginnt an der Shibuya Station bei der Statue von Hachiko, der berühmte, loyale Hund, der 9 Jahre vergeblich auf die Rückkehr seines Herrchens gewartet hat. Direkt gegenüber der Statue befindet sich die berühmte Kreuzung von Shibuya, die unglaublich groß ist und auf der alle paar Minuten unglaubliche Menschenmassen umher laufen. An dieser Kreuzung befindet sich der gewinnbringendste Starbucks der Welt, von aus man die Menschenmassen von oben beobachten kann. Mittlerweile ist auch dieser Starbucks zum Touristenziel geworden, weshalb man dort gerne bis nach draußen hin Schlange steht.

Tipp: Geht man aber morgens früh in den Starbucks, ist einfach noch einen Platz dort zu bekommen. Die Aussicht auf die Kreuzung ist in der Tat ganz nett.

Ein bisschen weiter die Straße hoch befindet sich das Shopping-, Restaurant-, Bar- und Clubviertel von Shibuya. Hier gibt es Tag und Nacht alles zu kaufen, was das Herz begehrt. Hier ist immer etwas los. Besonders bekannt ist das Einkaufszentrum „109“, in dem es die aktuellsten japanischen Marken zu kaufen gibt. Hier befindet sich außerdem einer der wenigen Burger King’s in Japan. Daneben findet man noch eine große Anzahl weiterer Coffee Shops, Restaurants und Geschäften mit Kleidung, Schuhen, usw.

Ebenfalls befinden sich hier die Clubs, die ich bisher besucht habe – Trump House, Womb und der Club Camelot. Es gibt noch einige mehr, die es zu entdecken gilt!

 

 

Harajuki & Takeshita Dori

Die berühmte Harajuki Station, dessen Umrisse aussehen, wie ein kleines Fachwerkhäuschen ist Treffpunkt für viele, die einen Tag in Shibuya verbringen wollen. Von dort aus gelangt man wunderbar zur Takeshita Dori, die Straße mit den vielen verrückten kleinen Läden (und einem 100 Yen Shop!), die ich unglaublich gerne entlang spaziere. Es gibt hier unglaublich viel zu sehen! Die Läden, die auf den ersten Blick ein bisschen trashy wirken, sollte man sich ruhig mal genauer anschauen, denn dort gibt es so einiges zu entdecken. Gothic Lolita Läden, Visual key Accessoires, Hip Hop Klamotten und ganz viel kawaii Stuff und Merchandise. Die jungen Japaner, die hier herum laufen sind meist bunt und verrückt angezogen und somit sehr interessant anzusehen. Auch Essen gibt es hier – Burger, Spaghetti, Pizza und Crêpes – meist aber nicht wirklich typisch japanisch. Irgendwie passt es aber zum Ambiente dieser Straße. Gelangt man ans Ende der Takeshita Dori, lohnt es sich die Straße zu überqueren und mal einen Blick in die kleine Seitenstraße links zu werfen, erkennbar an dem Schild „Harajuku“. Hier ist es wieder etwas weniger belebt, dafür gibt es aber ganz unglaubliche Geschäfte, wie zum Beispiel einen Blumenladen, der Pflanzen in Form von Pudeln verkauft oder einen Gothic-Rave Laden, in dem es Schuhe und Klamotten gab, wie ich sie noch nie gesehen habe. Lady Gaga würde diesen Laden lieben.

Auf der angrenzenden Meji Dori und der Omotesando findet man teurere Geschäfte, wie Burberry und Paul Smith, aber auch einen Ben & Jerry’s Eisladen, sowie Topshop und H&M. Auch das Shoppingcenter „Omotesando Hills“ ist sicherlich einen Besuch wert! Was das Shoppingerlebnis angeht, fehlt es Shibuya wirklich an nichts! Hier gibt es alles und noch viel mehr! Sogar ein MoMa Design Store (mit Sachen aus dem MoMa Store in New York) ist auf der Omotesando zu finden.

Eine ganz neue Shopping Mall ist das Tokyo Plaza, das sehr bekannt ist, aufgrund seiner Spiegelfront. Es wurde gerade neu eröffnet und ist daher sehr beliebt!

Ich finde das ist ein sehr interessantes Viertel von Shibuya und ich halte mich gerne dort auf, weil es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Habt ihr zum Beispiel schon von dem Werbewagen gelesen, der den neuen „The Ring“ Film in 3D promoten soll? Ich hatte bereits ein Bild davon gesehen und als ich den Wagen, auf dem eine riesige Sadako Figur aus einem riesigen Fernseher kriecht, selbst gesehen habe, wurde mir bewusst, wo ich eigentlich bin! Das ist eines dieser kleinen, netten Erlebnisse, die man in Shibuya zu Hauf hat!

 

Yoyogi Park & Meiji Schrein

Direkt an der Harajuku Station befindet sich der Eingang zum Yoyogi Park und somit zum Meiji Schrein. Der Park ist sehr groß und wunderschön. Der Schrein befindet sich so ziemlich in der Mitte des Parks, umgeben von Bäumen und viel Natur.

Der Meiji Schrein ist einer der berühmtesten Schreine Tokyos und Bestandteil jeder Tokyo Sightseeing Reise. Erbaut wurde er 1921 zu Ehren des Kaisers Meiji und seiner Frau. Im zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des Schreins zerstört, 1958 konnte er aber wieder aufgebaut werden.

Der Schrein Komplex ist ziemlich groß, was ihn sehr beeindruckend macht. Man geht auf breiten Kieswegen durch die Großen Tore, die vor dem Shinto Schrein stehen und überquert die Schwelle, die von nichts Bösem überschritten werden kann. Dann befindet man sich vor dem imposanten Gebäude und vor einem erstreckt sich ein großer Hof, den man überqueren muss, um zu der Gebetsstelle zu gelangen. Man kann dort beten und außerdem kleine Holztäfelchen kaufen, auf die man seine Wünsche schreiben kann. Diese werden dann am Schrein aufgehängt. Glücksbringer oder kleine Zettel, auf denen Zukunftsvoraussagen stehen, kann man dort ebenfalls erwerben.

Am anderen Ende des Parks befinden sich eine riesige Grünfläche und ein Teich mit Karpfen und Schildkröten. Sonntags kann man hier sehr viele Japaner dabei beobachten, wie sie ihren verrückten Hobbies nachgehen. Jongleure, Tänzer und Leute, die ihre Kampfsporttechniken verfeinern wollen, finden sich hier zusammen und trainieren gemeinsam. Auch Musik wird hier gespielt und lauschen darf man ihr ganz umsonst. Dieses Wochenende findet dort das „One love Jamaica Festival“ statt, bei dem Künstler aus Jamaica zeigen was sie drauf haben. Sollte ich es dorthin schaffen, werde ich natürlich darüber berichten.

Leider schließt der Yoyogi Park immer abends um ca. 10 nach 6, was mir meinen Weg nach Shibuya um einiges verlängert, da ich dann einmal außen um den Park herum laufen muss. Außerdem stelle ich mir den Park bei Nacht irgendwie spannend vor, aufgrund der ganzen Bäume.

Kommt von dem Park in Richtung Harajuku Station, passiert man eine Brücke, welches die berühmte Cosplay- Brücke ist. Sonntags treffen sich dort gerne Cosplayer und Gothic Lolitas. Wer also gerne ein Foto mit einem typisch kostümierten Japaner haben möchte, sollte sonntags hier Ausschau halten!

Wer sich für japanische Kultur interessiert, sollte sich das Schwert Museum ansehen, das ganz in der Nähe der Yoyogi oder der Sangubashi Station liegt. Wer sich für etwas modernere Kunst interessiert, sollte in Shibuya das Watari-Um Museum of Contemporary Art in Harajuku ansehen!

 

 

Empfehlungen

Restaurant

Wer einen besonderen Abend in besonderem Ambiente erleben will, der sollte sich in eines von Tokyos Themenrestaurants trauen. Ich habe letztens das „Lockup“ ausprobiert, ein Gefängnis- und Gruselrestaurant. „Erlebnisessen“ hatte ich vorher noch nie gemacht und daher fand ich es mal ganz spannend. Allein der Gang zu dem Restaurant ist eine wahre Gruselhöhle, in der es dunkel ist und in der man erschreckt wird! Schafft man es bis zum eigentlich Eingang des Restaurants wird man in Handschellen gelegt und in seine Zelle gebracht. Dort kann man dann einen der vielen Gruseldrinks oder ein gruselig aussehendes Gericht von der Karte bestellen. Von Cocktails, die in Reagenzgläsern serviert wurden und Brownies, die als Grabsteine drapiert waren, gab es hier alles zu bestellen, das das Gruselherz begehrt. Und das Beste: Immer wenn es zur vollen Stunde schlägt, wird es ganz dunkel und die Gefangenen brechen aus, um einen zu erschrecken. Wir wurden von Scream und dem Kettensägen Mörder Jason persönlich bedroht.

Wirklich gruselig war das alles natürlich nicht, es soll ja Spaß machen und das hat es auch! Geschmacklich war das jetzt nicht so das Erlebnis aber es ging ja vor allem um die etwas andere Atmosphäre, welche auch ganz gut gelungen ist. Noch einmal würde ich das zwar nicht machen aber für ein Mal fand ich es ganz witzig!

Achtung! Table charge: 500 Yen

Bar

Manchmal hat man Lust auf ein einfaches Getränk am Abend in lockerer Atmosphäre und das wird hier in Japan zur Schwierigkeit, wenn man nicht ein Vermögen ausgeben möchte. Oft kosten Cocktails oder auch ein Bier über 1,000 Yen und dann kommt auch noch eine Gebühr für den Tisch dazu. Hier schafft der „Hub“ Abhilfe. Der Hub ist ein British Pub, in dem die Atmosphäre nett und locker ist und die Getränke bezahlbar sind. Natürlich ist es nichts Besonderes, es gibt hier in Tokyo sogar mehrere Hubs, da das eine Kette ist. Ab und zu, wenn man mal nicht auf der Suche nach etwas total Besonderem ist, finde  ich das aber okay. Man kann sehr nett dort sitzen und sich unterhalten. Rauchen ist im Gegensatz zu den echten englischen Pubs sogar erlaubt.

Tokyo Riding School

Ganz in der Nähe der Yoyogi Station, am Yoyogi Park befindet sich die Tokyo Riding School. Pferde in Japan – das ist gar nicht so häufig! Ehrlich gesagt habe ich erst einmal ein Pferd in Japan gesehen und das war irgendwo auf dem Land, auf einem Feld, ganz in der Ferne. Hier aber gibt es einen richtigen Stall, einen Sandplatz und professionellen Reitunterricht. Da mein Vokabular nicht ausreicht, um diesen zu verstehen, kann ich daran leider nicht teilnehmen aber ich schaue immer mal wieder gerne zu, wenn dort Leute reiten. Es sieht faszinierend aus, denn im Hintergrund sieht man die großen Gebäude in Shinjuku. Reiten mitten in der Stadt – wundervoll!

 

 

Club

Ich kann es nur noch einmal sagen: Begebt euch unbedingt in den Trump Room oder das Trump House – wirklich klasse!

Wie ihr seht, gibt es allein in Shibuya so viele Dinge, die man tun kann, dass man kaum hinterher kommt. Aber genau das finde ich so wunderbar an Tokyo, es wird niemals langweilig! Fast jeden Tag kann man sich eines der vielen spannenden Events aussuchen und kommt immer wieder auf seine Kosten. Aber auch etwas ruhigere Tage sind möglich und so kann man die Stadt auf eigene Faust erkunden, möglicherweise ein paar Empfehlungen nachgehen und selber Neues entdecken.

 

Sehenswürdigkeit

Das Yoyogi National Gymnasium ist aufgrund seiner Architektur sehr interessant. Der Komplex wurde von Kenzo Tange für die Olympischen Spiele 1964 designed und wir heute als Arena für Basketball und Ice Hockey genutzt. Es lohnt sich definitiv sich das Gebäude mal anzuschauen, wenn man sich für Architektur interessiert, denn das Dach ist sehr interessant gestaltet.

 

Tipp: Von Time Out Tokyo gibt es zurzeit eine Karte, „101 things to do in Shibuya“, auf der auch noch ein paar interessante Dinge stehen, die ich mal ausprobieren werde. Für mich ist es schön, dass Shibuya so nah ist. Ich denke, dass man den Stadtteil, in dem man lebt am besten kennen lernt, da man ihn automatisch jeden Tag durchstreift.

Manchmal sollte man auch einfach mal der Nase nachgehen und vielleicht ein Restaurant besuchen, das einfach nur von außen gut aussieht. So entdeckt man neue Dinge und kann irgendwann auch mal Empfehlungen machen.

Das war es erst einmal zu Shibuya. So bald wie möglich folgen Berichte über die anderen Teile der wunderbaren Stadt Tokyo!

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Kategorie: Allgemein, Julies Reiseblog

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