Work and Travel in Japan

| 23. Dezember 2012 | 0 Kommentare

oder: 1. kommt es anders und 2. als man denkt

In zwei Wochen beginnt meine große Reise nach Tokyo und ich möchte nun anfangen, hier regelmäßig zu posten. Zunächst möchte ich nochmal etwas zu den Vorbereitungen schreiben. Da gibt es schon tolle Posts von Julie, aber ich werde die Schwerpunkte etwas mehr auf das „klassische“ Work and Travel legen. Ab dem nächsten Post könnt ihr dann alles Wissenswerte über meine tatsächliche Reise mit verfolgen. Anregungen und Fragen sind entweder als Kommentare oder per Mail an kathiinjapan@gmx.de möglich. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! 🙂

Vom Prozess meiner Entscheidungsfindung habe ich ja schon im Oktober berichtet und euch zwei, wie ich finde, sehr interessante Bücher vorgestellt. Da alles Weitere nur angeschnitten wurde, soll es nun die geballte „Organisationstheorie“ geben!

Zu Beginn geht es natürlich erst einmal darum, sich klarzumachen, welche Art von Auslandsaufenthalt einem vorschwebt. Urlaub ist sicher einfach organisiert. 😉 Ich war bisher noch nie in Japan und möchte gerne viele Orte kennenlernen, die ich mir sehr interessant oder einfach nur schön vorstelle. Daher habe ich mich für ein klassisches Work and Travel entschieden – so klassisch es eben sein kann, wenn man bedenkt, dass Japan ja doch ein eher unübliches Ziel darstellt.

Mein erster wirklich organisatorischer Schritt war ein intensiver Preisvergleich. Dabei hilft google mit entsprechenden Stichpunkten ungemein weiter! Man findet schnell verschiedene Agenturen, die (Sprach-)Reisen nach Japan anbieten, und auch Foren über Leben und Arbeiten dort als Ausländer. Da ich selbst nur absolut grundlegende Japanischkenntnisse habe, stand für mich schnell fest, vor Ort einen Sprachkurs zu belegen. Aus eben solchen Gründen der Sprachbarrieren wollte ich diesen über eine Organisation buchen. (Über das Für und Wider von Reiseagenturen hat Julie in ihrem Post „Vorbereitung eines Auslandsaufenthaltes in Japan“ schon sehr ausführlich berichtet.) Die Preise für Kurse und Unterkünfte gehen je nach Agentur weit auseinander! Zum Teil unterscheiden sich auch die gebotenen Leistungen, die ihr für euer Geld bekommt. Fest steht aber: Sprachkurse sind teuer. Letzten Endes habe ich mich für einen Sprachkurs in dem traditionellen Ort Gifu entschieden, den ich mit Unterkunft – wie Julie – über DIREKT Sprachreisen (http://www.direkt-sprachreisen.de/) gebucht habe.

Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen, warum ich zu Beginn dieses Eintrags von Tokyo geschrieben habe. Nun, tatsächlich wollte ich gerne an einen kleineren Ort, in dem es nur wenige Ausländer gibt, um so völlig in die Sprache eintauchen zu können. Vor ein paar Wochen stellte sich allerdings heraus, dass ich die einzige Anfängerin ab Januar in Gifu gewesen wäre, sodass meine Reise letztendlich auf die Partnerschule in Tokyo umgebucht wurde – einen nicht ganz so kleinen Ort. Das war ganz schön Nerven aufreibend und ich war sehr froh, über eine Agentur gebucht zu haben. So fühlte ich mich wirklich gut betreut und unterstützt, die beste Lösung für dieses Problem zu finden.

DIREKT Sprachreisen haben ein besonderes Angebot für Leute, die auf working holiday-Visum einreisen: sogenannte work & study-Kurse. Dabei kann man neben Sprachkurs und Unterkunft auch eine Jobvermittlung buchen, sodass man je halbtags Japanisch lernt und arbeitet. Diese Option habe ich gewählt. Man kann sich auch den Flug buchen lassen, das habe ich wiederum alleine gemacht. Der Nachteil daran: Da ich ursprünglich nach Gifu wollte, habe ich einen Flug nach Nagoya gebucht und muss nun zusehen, wie ich am klügsten nach Tokyo weiterreise, da eine Umbuchung für mich sehr teuer gewesen wäre. Trotzdem wurde mir von der Agentur auch hierbei weitergeholfen, sodass ich guter Hoffnung bin, die Zugreise ohne Schwierigkeiten zu absolvieren.

Womit wir beim Thema Flüge wären. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten der Buchung: Wie gesagt, übernehmen Sprachreiseagenturen dies gerne für euch, aber natürlich ist dieser Service nicht kostenlos. Eine weitere Möglichkeit ist der Gang ins Reisebüro, welchen ich angetreten bin: Mir war es wichtig, einen Flug mit Umbuchoption zu bekommen und daher habe ich auf eine persönliche Beratung Wert gelegt. So habe ich meinen Rückflug erst einmal nach rund sechs Monaten angelegt, kann diesen aber nach Belieben – und gegen eine Gebühr von rund 100€ – nach vorne oder hinten verschieben. Günstiger ist es wahrscheinlich, selbstständig übers Internet zu buchen. Eine schöne Seite zum Preisvergleich verschiedenster Flüge und Airlines ist diese hier: http://flug.idealo.de/

Tipp: Eventuell kann es günstiger sein, Hin- und Rückflug separat zu buchen, anstatt die Umbuchoption des Rückfluges zu wählen!

Wenn ihr über einen gültigen Reisepass verfügt, den Flug gebucht, eine erste Anlaufstelle in Japan gefunden und auch eine Auslandsreisekrankenversicherung abgeschlossen habt, könnt ihr das Visum beantragen. (Zur Krankenversicherung habe ich mich bereits im Oktober geäußert.) Je nach eurem aktuellen Wohnort ist eines von sechs Konsulaten/Botschaften für euch zuständig. Für eine Auflistung klickt hier: http://www.konsulate.de/info/info_japanische_konsulate_in_deutschland.php

Um Work and Travel in Japan machen zu können, benötigt ihr das kostenlose (!) working holiday-Visum. Dieses erhält man relativ problemlos, da der deutsch-japanische Austausch sehr gefördert wird. Natürlich sind einige Unterlagen notwendig (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, da sich ja immer etwas ändern kann): Lebenslauf, Motivationsschreiben, ein Antragsformular, Reisepass, Passfoto, einen ungefähren Aufenthaltsplan sowie ein gewisses Eigenkapital, dessen Höhe sich danach richtet, ob ihr bereits einen Rückflug vorweisen könnt oder nicht. Derart ausgerüstet könnt ihr euch ins Konsulat eures Vertrauens begeben und das Visum beantragen. Nach einer gewissen Bearbeitungsdauer (bei mir waren es nur wenige Tage) könnt ihr euren Pass zusammen mit dem eingeklebten Visum abholen. (Wenn ihr weiter weg wohnt, braucht ihr übrigens nur einen Weg persönlich übernehmen und könnt den anderen postalisch erledigen.) Mit dem Visum könnt ihr in Japan bis zu 365 Tage „Urlaub machen“ und verschiedene Jobs annehmen. Einige, wie zum Beispiel die Arbeit in Nachtbars und Clubs, sind davon allerdings ausgenommen.

Tipp: Beim Zusammentragen der Unterlagen kann es hilfreich sein, das Konsulat telefonisch zu kontaktieren. Es treten bestimmt einige Fragen mit den Formularen auf. Meine wurden mir in Hamburg sehr ausführlich und freundlich beantwortet. 🙂

Achtung: Natürlich kann so ein Visum auch abgelehnt werden! Zum Beispiel soll das working holiday-Visum, wie schon erwähnt, primär dem kulturellen Austausch dienen. Wird dies aus euren Unterlagen nicht ersichtlich, kann euch das Visum verwehrt und stattdessen auf ein für euch passenderes Visum verwiesen werden.

Psst…keine Angst vor dem Aufenthaltsplan…dieser dient primär dazu, darüber zu entscheiden, ob ihr euch für das „richtige“ Visum bewerbt. 🙂

Prinzipiell seid ihr jetzt vorbereitet. Was man aber auch noch bedenken muss, ist, was mit eurem „Leben in Deutschland“ passiert. Was mache ich mit meiner Wohnung – auflösen, untervermieten? Wohin mit all den Möbeln und Dingen, die ich nicht mitnehmen kann nach Japan – verkaufen, unterstellen? Welche Verträge muss ich kündigen – Telefon, Sportclub etc.? Neben diesen Fragen kann es auch wichtig sein, die inländische Krankenversicherung zu kündigen oder den deutschen Wohnsitz abzumelden.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass man in der Organisationsphase einfach viele Entscheidungen treffen muss. Seid ehrlich zu euch selbst und überlegt, was ihr wirklich wollt und womit ihr euch am wohlsten fühlt – teuer wird es auf jeden Fall (Japan ist kein günstiges Land), aber natürlich kann man Preise vergleichen und so das Beste für sein Geld herausholen. Der letzte Tipp von mir ist: Nehmt euch Zeit, alles zu durchdenken und alles vorzubereiten! Immerhin ist die Planung für ein ganzes Jahr und lohnt sich bestimmt. 🙂

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Kategorie: Allgemein, Katharinas Reiseblog

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Kommentare (0)

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  1. Sebastian sagt:

    Hi, kannst du mir sagen ob es reicht zum Zeitpunkt des Visumsantrags/bei Einreise in Japan die Geldmittel nachweisen zu können? Oder muss das durchgängig vor Einreise gewährleistet sein?

  2. Rina sagt:

    Ich habe Julies Blog bisher nicht gelesen, aber ich werde deine Einträge auf jedenfall verfolgen! ^^

    Ich habe vor im September WH in Japan zu machen, im Zuge meines Japanologie-Studiums (ich aber kein Austauschjahr machen möchte) 🙂

    Ich hätte da eine Frage, die du mir hoffentlich beantworten kannst. Und zwar geht es um diesen Nachweis meiner finanziellen Mittel (diese ~2000€). Reicht es, wenn ich es beispielsweise über eine Kopie des Sparbuches meiner Mutter nachweise? Und weißt du, wie lange man es nachweisen können muss? Oder ob ich davon zb. auch gleich anfangs die Miete von zahlen könnte. Oder wie hast du das gemacht, wenn ich fragen darf?

    lG,
    Rina

    • Katharina sagt:

      Hallo!
      Schoen, dass dir der Blog gefaellt!
      Die finanziellen Mittel musst du bei Beantragung des Visums nachweisen. Es ist aber wichtig, dass das Geld auf einem DEINER Konten vorhanden ist, weil nur so nachgewiesen werden kann, dass DU auch Zugriff darauf hast. Ich weiss nicht, ob es klappen kann, wenn du z.B. eine Vollmacht fuer das Konto deiner Mutter hast und das belegen kannst.
      Spaeter fragt aber niemand mehr nach dem Geld, das ist wirklich nur fuer das Visum. Miete zahlen ist also kein Problem. 😉

  3. Caro sagt:

    Super das es hier jetzt weitergeht, Julie’s Einträge habe ich auch immer sehr gerne verfolgt! 🙂
    Da ich in ca. 2 Jahren auch ein „klassisches“ Work & Travel Jahr mit reisen in Japan machen will, bin ich schon sehr auf deine Erlebnisse gespannt.
    Ich wünsche dir viel Spaß und eine tolle Zeit in Japan!

  4. Lina sagt:

    Vielen Dank für die vielen Infos! 🙂
    Ich habe vor, im Oktober nächsten Jahres nach Ueda zu gehen (ebenfalls über direkt-sprachreisen) und da werden deine Erlebnisse mir bestimmt viel weiterhelfen können.
    Freue mich schon auf weitere Posts. 🙂
    Viel Glück und Spaß in Japan!

  5. Tom sagt:

    Hi,
    ich fliege in 4 wochen nach Kyoto für mein WHV.
    hast du schon eine idee wie du an geld kommst dort?
    oder was hast du alles vor zumachen?
    ich würd mich freuen wenn wir evtl bisschen in kotakt bleiben können, dann können wir uns ja gegenseitig ein paar tips geben im nächsten jahr

    • Katharina sagt:

      Hallo!
      Also erstmal wird mir ja ein Job von der Sprachschule in Tokyo vermittelt – das kann alles Mögliche sein. Am liebsten wäre mir aber Sprachunterricht, da ich Lehramt studiert habe. Wäre toll, wenn das klappt.
      Wo startest du denn deine Reise?

  6. Hima sagt:

    Ich freue mich!
    Ein super aktueller Blog, welchen ich weiterhin mitverfolgen werde… =)
    Ich wünsche dir viel Spaß in Japan!

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